Nach Tod beider Geparden: Heilbronner Hotelier schaltet Suchanzeige für neue Tiere

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PETA appelliert an Hans-Peter Gaupp, Handel und Haltung von exotischen Tieren zu unterlassen

Heilbronn / Stuttgart, 4. Januar 2022 – Keine weiteren Geparden in Privathaushalten: Jahrelang wurde in zahlreichen TV- und Zeitungsartikeln über die private Gepardenhaltung des Heilbronner Hoteliers Hans-Peter Gaupp berichtet. Im vergangenen Herbst ist die verbliebene der ursprünglich zwei Großkatzen gestorben. Daraufhin schaltete Gaupp auf einem internationalen Internetportal für exotische Tiere eine Suchanzeige für einen jungen oder erwachsenen Geparden. PETA hat heute in einem Schreiben an Gaupp appelliert, seine Suchanzeige zurückzuziehen. Als Begründung für ihre Bitte führt die Tierrechtsorganisation an, dass die komplexen Bedürfnisse eines Geparden in Privathaltung nicht erfüllt werden können und das Tier daher dort leiden würde. Zudem, so PETAS Argumentation, befeuere Gaupps Bekanntheit aus den Medien die Nachfrage nach exotischen Tieren für Privathaushalte. Die Umstände, unter denen die Wildtiere für den Handel gezüchtet und transportiert werden, sind mit dem Tierschutz unvereinbar.

„Herr Gaupp muss endlich einsehen, dass exotische Tiere nur an einen Ort gehören: in ihren natürlichen Lebensraum. Auch wenn er sich um die beiden Geparden bemüht hat – ein erfülltes, artgerechtes Leben haben sie bei ihm nicht führen können“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Wir kritisieren außerdem die baden-württembergische Landesregierung, die es Privatpersonen immer noch erlaubt, gefährliche exotische Tiere in ihrer Wohnung zu halten. In Bundesländern wie Hessen und Berlin ist die Privathaltung von Großkatzen wie Geparden verboten.“

Geparden können privat weder artgerecht noch sicher gehalten werden

PETA spricht sich grundsätzlich gegen die Haltung von exotischen Wildtieren in Gefangenschaft aus. Geparden sind die schnellsten Landtiere der Welt. Die Streifgebiete der Tiere in freier Wildbahn umfassen weit über hundert Quadratkilometer. Jedes Jahr brechen in Deutschland zudem Hunderte exotische Tiere aus oder werden von überforderten Halterinnen und Haltern ausgesetzt. In neun von 16 Bundesländern wurden bereits Beschränkungen zur Haltung gefährlicher Wildtiere in Privathaushalten erlassen. In Baden-Württemberg gibt es bislang keine derartigen Regelungen.

Der Wildtierhandel bedroht die Artenvielfalt und befeuert das Risiko neuer Pandemien

Die Umstände, unter denen die Wildtiere für den Handel gezüchtet und transportiert werden, sind mit dem Tierschutz unvereinbar. Der Wildtierhandel – nicht nur mit geschützten Tieren – bedroht die Artenvielfalt: Laut dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) ist die direkte Ausbeutung der Natur einer der Hauptgründe für das Artensterben. Bei einem großen Teil der gehandelten exotischen Tiere handelt es sich um „Wildfänge“ aus Asien, Afrika und Südamerika. Sterberaten beim Fang und Transport von bis zu 70 Prozent gelten in der Zoohandelsbranche als üblich. [1]

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Toland, Elaine / Warwick, Clifford / Arena, Phillip (2012): Pet Hate. In: The Biologist, Vol. 59, No. 3.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Tiger-Löwen-Haustiere

Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]

Quelle : PETA.de

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