Neckar-Odenwald-Kreis. Die Europäische Impfwoche findet vom 21. bis 27. April statt. Ziel der seit 2005 bestehenden Kampagne ist es, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen zu stärken. Im Vordergrund steht dabei in diesem Jahr, dass durch Impfungen Krankheitsausbrüche verhindert werden können, wenn Impflücken in der Bevölkerung rechtzeitig geschlossen werden. „Wir sollten nicht müde werden auf dem Weg zur Ausrottung von gefährlichen Krankheiten. Nehmen Sie die Europäische Impfwoche zum Anlass und lassen Sie den eigenen Impfstatus sowie den Ihrer Kinder überprüfen, um gegebenenfalls versäumte Impfungen nachzuholen“, appelliert der Vorsitzende der Kommunalen Gesundheitskonferenz Landrat Dr. Achim Brötel an die Bevölkerung. Das Gesundheitsamt des Neckar-Odenwald-Kreises und die Kommunale Gesundheitskonferenz informieren anlässlich der Europäischen Impfwoche zur aktuellen Situation im Landkreis.

Neben dem individuellen Schutz für den Geimpften selbst, bieten Impfungen auch einen Schutz für Mitmenschen: So kann zum Beispiel die Übertragung von Masern in der Bevölkerung nachhaltig unterbrochen werden, wenn mindestens 95 Prozent der Menschen immun sind. Durch eine hohe Immunität der Bevölkerung werden auch Menschen geschützt, die selbst keine Immunität aufbauen können. Hierzu zählen mitunter Personen, die aufgrund einer Erkrankung ein geschwächtes Immunsystem haben. Ebenso gilt dies für Neugeborene, deren Immunsystem noch nicht voll funktionsfähig ist und daher auf den Impfschutz ihrer Mitmenschen angewiesen sind.

In Baden-Württemberg erfassen die Gesundheitsämter im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen den Impfstatus der Vorschulkinder. Bei dem Schutz gegen Masern empfiehlt die Ständige Impfkommission für Kinder zwei Impfstoffdosen. Landesweit waren dabei im Untersuchungsjahr 2023 96,5 Prozent der untersuchten Kinder zweimal gegen Masern geimpft. Im Neckar-Odenwald-Kreis lag die Impfquote für die vollständig gegen Masern geimpften Kinder bei 97,9 Prozent. „Es ist erfreulich zu sehen, dass die Kinder in unserem Kreis in der letzten Einschulungsuntersuchung das Ziel der 95 Prozent Masernimpfquote mit zwei Impfdosen erneut erreicht haben“, verdeutlicht die Leiterin des Fachdienstes Gesundheit Dr. Martina Teinert.

Des Weiteren erklärt Dr. Teinert: „Die Daten der Einschulungsuntersuchungen zeigen allerdings auch, dass bei weiteren Routineimpfungen ein Teil der Kinder nach wie vor zu spät oder nicht vollständig geimpft sind.“ So lag im Neckar-Odenwald-Kreis beispielsweise der Anteil der vollständig gegen Meningokokken C geimpften Kinder lediglich bei 90,9 Prozent. Dabei können diese Bakterien eine gefährliche Hirnhautentzündung auslösen. Damit Kinder bestmöglich vor Infektionskrankheiten und deren teils schwerwiegenden Folgeerkrankungen geschützt sind, ist es wichtig, dass die Impfung zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Daten der KV-Impfsurveillance des Robert Koch-Instituts zeigen, dass auch unter den Erwachsenen in Baden-Württemberg Impfungen beziehungsweise Auffrischimpfungen nur teilweise wahrgenommen werden.

Die Impfempfehlungen für Deutschland spricht die Ständige Impfkommission aus. Ihre Empfehlung sind übersichtlich im Impfkalender dargestellt. Eine gute Übersicht zu Informationen rund um das Thema Impfen bietet auch die Webseite www.impfen-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Im Rahmen der Europäischen Impfwoche bietet zudem die Webseite www.mach-den-impfcheck.de Orientierung. Hier können Personen zwischen 9 und 18 Jahren den persönlichen Impfstatus schnell eigenständig überprüfen. Die Informationsangebote ersetzen jedoch keine ärztliche Beratung. Zur Klärung des Impfstatus und bei Fragen zum Thema helfen Hausärzte sowie Fachärzte weiter. Auch das Gesundheitsamt berät unter 06261 84 2446.