Neckar-Odenwald-Kreis. Die Wissensreihe zur mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen der Kommunalen Gesundheitskonferenz mit insgesamt sechs Terminen über das Jahr 2023 hinweg ist zu Ende gegangen. Die Reihe deckte die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ab: Von der Angst- oder Suchtstörung, über die Depression, Suizidalität bis hin zur „Welt des Zappelphilipps“, womit die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung gemeint war. Zum Auftakt wurde auf die Bedeutung der frühen Bindung eingegangen. Die Verantwortlichen ziehen nun Bilanz: „Jeder einzelne Vortrag stieß auf großes Interesse und positive Rückmeldung“, stellt der Ärztliche Direktor der Diakonie Klinik Mosbach und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Dr. Karsten Rudolf fest. Er und sein Team waren die Referenten der Wissensreihe. „Ein gelungenes Angebot für das erwachsene Umfeld von Kindern. Die große Resonanz bestätigt den Bedarf“, hält der Vorsitzender der Kommunalen Gesundheitskonferenz Landrat Dr. Achim Brötel fest. Aufgrund der hohen Nachfrage soll die Reihe fortgeführt werden.
Die Wissensreihe verzeichnete rund 470 Teilnehmende mit beruflichem und privatem Bezug. Dabei wollten viele Anwesende erfahren, wie sie sich richtig verhalten. Die Antwort von Dr. Rudolf lautete darauf: „Sie machen bereits vieles richtig, indem Sie sich informieren“. Sich informieren sei eine der hilfreichen Strategien im Umgang mit psychischen Erkrankungen. Auch präsent sein, Kindern aktiv zuhören und achtsam beobachten sei wichtig. Ebenso sei es von Bedeutung, klare Absprachen zu treffen, Sorgen auszudrücken und den Kindern Sicherheit zu vermitteln. Und vor allem: Handeln, wenn es als notwendig erachtet wird, indem professionelle Hilfe aufgesucht wird. „Dafür sind wir Psychiater und Psychotherapeuten da“, betont Dr. Rudolf.
Zudem erläuterte Dr. Rudolf in den Vorträgen wesentliche Faktoren, welche psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen begünstigen oder vermeiden – die sogenannten Risiko- und Schutzfaktoren. Um nur einige zu nennen: Als Risiko gelten Alkohol- und Nikotinkonsum, frühkindlicher Stress, psychische Erkrankungen eines Elternteils sowie die Genetik oder aber globale Krisen wie beispielsweise die Corona-Pandemie und der Klimawandel. Schutzfaktoren hingegen puffern diese Risiken ab: Diese können eine stabile emotionale Beziehung zu einer Bezugsperson, Selbstwirksamkeit, sportliche Aktivitäten, ein soziales Netzwerk sowie Schulerfolg sein.
Eine Befragung der Anwesenden ergab, dass weiterhin großes Interesse an Informationsangeboten dieser Art besteht. Um Kinder zu stärken, haben sich die Verantwortlichen deshalb dazu entschlossen, die Wissensreihe zur mentalen Gesundheit fortzuführen. Termine werden rechtzeitig über die Öffentlichkeitsarbeit des Landratsamtes und der Johannes-Diakonie Mosbach kommuniziert. Zudem informiert die Kommunale Gesundheitskonferenz auf der Plattform www.gesundheit-nok.de/aktuelles sowie per E-Mail. Eine Aufnahme in den E-Mailverteiler erfolgt über eine Nachricht an die Geschäftsstelle () mit dem Stichwort „KGK aktuell“.
Die Wissensreihe zur mentalen Gesundheit wird von der Kommunalen Gesundheitskonferenz Neckar-Odenwald-Kreis veranstaltet. Kooperationspartner sind die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie an der Diakonie-Klinik Mosbach, die AOK Rhein-Neckar-Odenwald sowie der Fachdienst Soziale Dienste des Landratsamts. Die Diakonie-Klinik ist eine Einrichtung der Johannes-Diakonie Mosbach.
Hintergrund:
Regionale, professionelle Hilfen sind im Ärzteverzeichnis des Neckar-Odenwald-Kreises unter www.gesundheit-nok.de zu finden. Erste Anlaufstellen können sein: Kinder- und Hausärzte, Psychologen und Psychotherapeuten sowie die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Diakonie-Klinik Mosbach. Der Patientenservice der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg ist unter der Nummer 116117 erreichbar und bietet außerhalb der Sprechzeiten von Arztpraxen medizinischen Rat sowie eine Terminvermittlung. An Schulen stehen neben Beratungslehrern und der Schulpsychologischen Beratungsstelle Mosbach auch Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter als Ansprechpartner zur Verfügung. Das Diakonische Werk der evangelischen Kirchenbezirke im Neckar-Odenwald-Kreis und der Caritasverband für den Neckar-Odenwald-Kreis e.V. bieten zudem zahlreiche Beratungs- und Unterstützungsangebote an. Für klassische Beratungsfragen steht innerhalb der Sozialen Dienste des Jugendamts das Beratungs- und Teilhabemanagement zur Verfügung. Des Weiteren gewährt die Beratungsstelle für Kinderschutz des Landratsamts mit dem Landesprogramm STÄRKE, den Frühen Hilfen und dem Elternhaus ebenfalls familiäre Unterstützungs- und Bildungsangebote. Die wichtigsten Links und Informationen sind unter dem Projekt Wissensreihe auf www.gesundheit-nok.de/aktuelles veröffentlicht.
Quelle :neckar-odenwald-kreis.de
https://wertheimerportal.de/notrufnummern-deutschland/