PETA fordert von Politik harte Strafen für Welpenhändler
Kodersdorf (Landkreis Görlitz) / Stuttgart, 19. Juni 2023 – Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Einem Medienbericht zufolge wurde am vergangenen Mittwochmorgen ein illegaler Welpentransport bei Kodersdorf aufgedeckt. Gegen 8:30 Uhr fiel den Polizeibeamten ein Kleintransporter mit polnischem Kennzeichen auf. Bei der Kontrolle entdeckten sie darin neun Hundekinder. Diese lagen in einer engen Plastikbox auf einer kleinen und verdreckten Unterlage. Der Fahrer des Transporters behauptete, seinen Bruder besuchen zu wollen. Er habe die Welpen mitgenommen, weil sich während seiner Abwesenheit niemand um sie kümmern konnte. Laut der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf ergab eine Überprüfung des zuständigen Amtstierarztes, dass von einem gemeinschaftlichen Verbringen der Hundewelpen zu gewerblichen Zwecken auszugehen war. Zudem fehlte den Welpen ein gültiger Tollwutimpfschutz, der EU-Heimtierausweis sowie eine notwendige Veterinärbescheinigung. Die Polizei beschlagnahmte die Hundekinder und brachte sie in ein Tierheim. Gegen den Beschuldigten wurde Anzeige wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet.
„Das Geschäft mit kleinen Hundekindern floriert nach wie vor massiv. Allein auf den größten Internetplattformen werden derzeit über 20.000 Welpen zum Verkauf angeboten – viele davon, wie auch im aktuellen Fall, illegal importiert“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Der Handel mit Welpen ist mittlerweile ein Multi-Millionen-Geschäft. Das EU-Parlament schätzt, dass pro Jahr über 500.000 Welpen innerhalb der EU gehandelt werden. Der Fall bei Kodersdorf macht einmal mehr deutlich, dass wir dringend ein Verkaufsverbot für Lebewesen im Internet benötigen. Tierhändler müssten zudem härter bestraft werden, um das skrupellose Geschäft mit Tieren als Ware zu beenden.“
Welpenhandel ist kein Einzelfall
Noch immer floriert das Geschäft mit Tierbabys über Internetportale. Händler verlangen für die kleinen Welpen häufig mehrere tausend Euro. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
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