Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez zu Energiesparmaßnahmen der Stadt Wertheim

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Foto: Stadt Wertheim

Main-Tauber-Kreis

Facebook Statement vom Oberbürgermeister von Wertheim am Main, Markus Herrera Torrez, zu Energiesparmaßnahmen der Stadt Wertheim, veröffentlicht am 27.09.2022

Gestern Abend hat der Gemeinderat zu den Energiesparmaßnahmen der Stadtverwaltung Wertheim beraten. Seit Russland die Ukraine im Februar völkerrechtswidrig angegriffen hat, sind die Gaslieferungen nach Deutschland gedrosselt und inzwischen ganz eingestellt. Das führt zu stark steigenden Energiepreisen und gefährdet die Versorgung. Um über den Winter zu kommen, muss der Energieverbrauch um 20 Prozent gedrosselt werden. Dieses Ziel hat die Bundesregierung im Juni mit Ausrufung der Alarmstufe vorgegeben. Seit 1. September ist eine Energiesparverordnung mit verbindlichen Vorgaben in Kraft.
Die Stadt Wertheim stellt sich dieser Aufgabe. Gemeinsam mit den Stadtwerken haben wir einen Katalog von Energiesparmaßnahmen erarbeitet und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. Den Energieverbrauch um 20 Prozent zurückzufahren, geht nicht ohne Komforteinbußen und Einschränkungen. Aber wir sparen mit Augenmaß, das heißt: Wir wägen in jedem Einzelfall den möglichen Nutzen und Schaden sorgfältig ab.
Beispiel Hallenbad: Wir sind zur Entscheidung gekommen, dass das Hallenbad im Oktober öffnen wird. Zum einen brauchen unsere Kinder – vor allem nach zwei Corona-Schließjahren – dringend eine Möglichkeit, schwimmen zu lernen. Und auch für viele ältere Menschen ist das Hallenbad eine wichtige Gesundheitseinrichtung. Zum anderen würden bei einer Schließung die Einsparungen nicht den Verlust ausgleichen, den der steuerliche Holding-Verbund machen würde, zu dem die Bäder-GmbH als Träger des Hallenbads gehört.
Beispiel Weihnachtsbeleuchtung: Sie ist bereits auf LED umgestellt, der Stromverbrauch ist also gering. Teurer ist das Auf- und Abhängen. Dennoch haben wir entschieden, dass die Weihnachtsbeleuchtung installiert wird. Sie ist unmittelbar verknüpft mit dem Weihnachtsmarkt und sorgt für Kundenfrequenz in unserem lokalen Einzelhandel. Wenn es hart auf hart kommt, muss sie ausgeschaltet bleiben. Aber Stand heute wollen wir den Menschen die Freude an der Weihnachtszeit bewahren.
Beispiel Straßenbeleuchtung: Mittelfristig treiben wir die flächendeckende Umstellung auf LED voran. Kurzfristig werden wir die Straßenbeleuchtung reduzieren, aber nicht nach einem sturen Schema, sondern dort, wo es rechtlich und technisch möglich ist. Das setzt viele individuelle Prüfungen voraus und kann das komplette Abschalten einzelner Lampen bedeuten oder die Reduzierung der Lichtstärke (bei LED-Leuchten möglich) oder auch die Reduzierung der Beleuchtungszeit. Drei Ortschaften – Dörlesberg, Höhefeld und Waldenhausen – haben sich bereit erklärt, in einem Probelauf die Straßenbeleuchtung in der Nacht zwischen 24 und 4 Uhr abzuschalten. Wir sind offen für Rückmeldungen, wie sich solche Maßnahmen auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerschaft auswirken.
Beispiel Hallennutzung: Selbstverständlich schließen wir unsere Sport- und Mehrzweckhallen nicht. Sie bleiben offen für die Aktivitäten unserer Sport- und Kulturvereine. Aber wir sind auf Schulen und Vereine zugegangen mit der Bitte, die Belegungspläne so zu verändern, dass die Nutzungen möglichst ohne Leerlauf zeitlich dicht aufeinanderfolgen. Auch die Belegung in den Ferien muss auf das absolut Notwendige beschränkt werden. Wir können es uns in der aktuellen Krise einfach nicht leisten, stundenlang leere Hallen zu beheizen. Auch hier gibt es keine Schema-F-Vorgabe. Wir setzen vielmehr auf Gespräche und individuelle Lösungen mit dem nötigen Fingerspitzengefühl. Hier kommt auch den Ortsvorstehern und Stadtteilbeiratsvorsitzenden eine wichtige Mittlerrolle zu.
Oberbürgermeister M. H. Torrez Statement Facebook Screenshot 29.09.2022
Der vom Gemeinderat beschlossene Katalog umfasst viele weitere Energiesparmaßnahmen für die städtischen Gebäude (Kitas und Schulen sind ausgenommen):
– Die Heizungsanlagen in allen städtischen Gebäuden werden optimal eingestellt (hydraulischer Abgleich).
– Unsere Hausmeister, die Schulleiter und die städtischen Bediensteten werden zum sparsamen Energieeinsatz informiert und geschult.
– Durchlauferhitzer am Handwachbecken sind abgeschaltet.
– Der Einsatz von Heizlüftern ist verboten.
– Klimageräte bleiben aus (außer in EDV- und Technikräumen), Lüftungsanlagen werden auf den aktuellen Stand gebracht.
– Die Umstellung der Beleuchtung im Rathaus auf LED wird forciert.
– Die Anstrahlung öffentlicher Gebäude ist abgeschaltet.
– In den Büros der Stadtverwaltung ist die Temperatur auf 19 Grad begrenzt, Gemeinschaftsflächen wie Treppenhäuser und Flure werden gar nicht beheizt.
– Das Bürger-Service-Zentrum reduziert seine Öffnungszeiten um 5 Stunden pro Woche, samstags bleibt es geschlossen. Das heißt: Die Heizung läuft 5 Stunden weniger.
– Zwischen Weihnachten und Neujahr bleiben Rathaus, Jugendeinrichtungen und kommunale Kitas aus Energiespargründen zu.

.red.Ray.,
Wertheim, 27.09.2022
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