Neckar-Odenwald-Kreis/Mosbach. Der Praxistag „Versorgung im ländlichen Raum“ für Medizinstudierende fand dieser Tage zum ersten Mal statt. Die in Kooperation des Medizin(er)-Netzwerkes des Landkreises, der Neckar-Odenwald-Kliniken sowie der Medizinischen Fakultät Heidelberg organisierte Veranstaltung wurde am Klinikstandort Mosbach ausgerichtet und stieß sowohl bei Medizinstudierenden als auch bei Ärztinnen und Ärzten auf großen Anklang. Auch die Veranstalter ziehen ein positives Fazit.
Seit dem Wintersemester 2021/22 ist der Neckar-Odenwald-Kreis eine von zwei „Regionen für ärztliche Ausbildung“ im Einzugsgebiet der Universität Heidelberg. Das Modellprojekt wurde über das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg in Kooperation mit den landesansässigen medizinischen Fakultäten initiiert und setzt unter anderem Maßnahmen zur Sicherung der medizinischen Versorgung auf dem Land um. Ziel des Projekts ist insbesondere die Förderung einer in Baden-Württemberg optimierten Abstimmung zwischen akademischer medizinischer Ausbildung und Anforderungen aus der praktischen Versorgung sowie einer Stärkung des Interesses für den Beruf Hausarzt in ländlichen Regionen.
Die Einladung zu dem auf das Modellprojekt abgestimmten Praxistag richtete sich an alle Medizinstudierenden der Universität Heidelberg und insbesondere die Studierenden der Landarztquote. Auch weitere Interessierte waren willkommen, sodass ebenso angehende Studierende teilnahmen. Der Praxistag startete mit einem Kennenlernen der Rettungsleitstelle Neckar-Odenwald sowie der Rettungswache des DRK Mosbach, bei dem die Studierenden Einblicke in den Alltag der Einrichtung erhielten. Hierauf folgte ein theoretischer und praktischer Abschnitt zum Thema Reanimation. Priv.-Doz. Dr. med. Harald Genzwürker, der die Teilnehmenden durch die gesamte Veranstaltung führte, erläuterte den Studierenden die Grundlagen sowie das Vorgehen bei der Wiederbelebung, gefolgt von gemeinsamen praktischen Übungen. „Die Verknüpfung von Theorie und Praxis wurde sehr gut angenommen und das Interesse an notfallmedizinischer Ausbildung ist regelhaft sehr groß“, so Genzwürker. Im Anschluss stießen sowohl niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus dem Neckar-Odenwald-Kreis als auch weitere Chefärzte der Neckar-Odenwald-Kliniken für einen gemeinsamen Austausch hinzu. Studiendekanin Prof. Dr. Sabine Herpertz sowie Landrat Dr. Achim Brötel eröffneten mit ihren Grußworten diesen zweiten Abschnitt des Praxistags. Landrat Brötel zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung, würdigte die Zusammenarbeit aller Akteure zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung und warb für die vielzähligen Vorteile, die eine ärztliche Tätigkeit im Kreis mit sich bringt. Den Grußworten folgten Kurzvorstellungen der Neckar-Odenwald-Kliniken, des Projekts „Regionen für ärztliche Ausbildung“, der Verbundweiterbildung KWBW sowie des Medizin(er)-Netzwerks des Landkreises, sodass die Studierenden und Ärzte einen Überblick über die zahlreichen Möglichkeiten und Angebote im Landkreis erhielten.
Einblicke darin, was eine ärztliche Tätigkeit im Neckar-Odenwald-Kreis bedeutet, bot der anschließende Erfahrungsbericht des Arztes Bruno Westermann, der von seiner Tätigkeit unter anderem in den Neckar-Odenwald-Kliniken sowie seinem Weg in die Niederlassung im Landkreis und seinem Alltag als Hausarzt erzählte. Die Ausführungen luden zu einer gemeinsamen Diskussion zwischen Ärzten und Studierenden ein, die sich gegenseitig von ihren Erfahrungen und Berufsvorstellungen berichteten. Diskutiert wurden Themen wie Veränderungen der Berufsanforderungen, Wandel der Arbeitszeitmodelle, Möglichkeiten der Niederlassung und Zukunftspläne der Studierenden.
Insbesondere die abschließende Diskussion empfanden die Veranstalter wie auch die Teilnehmenden als großen Mehrwert für alle Beteiligten. Dass Studierende und Ärzte in Kontakt kommen, sich auf Augenhöhe austauschen und Studierende Interesse an einer zukünftigen Tätigkeit im Neckar-Odenwald-Kreis bekunden, lässt auf den Erfolg des Praxistags schließen.
Quelle :neckar-odenwald-kreis.de
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