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Malchow / Stuttgart, 5. April 2022 – Am Donnerstag wird bei der Versammlung der Malchower Stadtvertretung über den Bau der Lachsfabrik der „MAK Malchower Aquakultur GmbH und Co. KG“ abgestimmt. Um den Bau der geplanten Lachszucht in Malchow zu verhindern, hat PETA vergangene Woche alle Stadtvertreterinnen und -vertreter in einem Schreiben aufgefordert, dem tier- und umweltschädlichen Projekt eine Abfuhr zu erteilen. Die Tierrechtsorganisation appelliert nun auch an die am 6. April um 19 Uhr von der Stadt zur Projektvorstellung „Aquakulturanlage“ eingeladenen Bürgerinnen und Bürger, die Lachsfabrik abzulehnen.
„Lachse können über hunderte von Kilometern an ihren Geburtsort zurückfinden. Die Wanderfische haben einen unglaublichen Geruchssinn und einen Magnetsinn, mit dessen Hilfe sie sich am Erdmagnetfeld im Ozean orientieren. Sie in enge, kahle Becken zu sperren, um sie später in Filets zu verwandeln, ist Tierquälerei. Zudem wäre die Anlage auch aus ökologischer Sicht eine Katastrophe. Die Stadt Malchow muss nun verantwortlich handeln und dem Projekt eine Abfuhr erteilen“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, PETAs Fachreferentin für Fische und Meerestiere.
Geplante Lachsfarm sorgte bereits für kritische Reaktionen
Auf einem 8,5 Hektar großen Grundstück soll in Malchow die größte Lachszuchtanlage Europas entstehen, auf der zu Beginn 5 000 Tonnen Lachs jährlich gezüchtet und getötet werden sollen. Wegen des zu hohen Wasserbedarfs war das Projekt zuvor bereits in Brandenburg gescheitert. Neben PETA lehnt auch der Umweltverband BUND das Projekt ab. Der Ausschuss der Malchower Stadtentwickler verwehrte dem Investor ebenfalls eine Zustimmung für den Entwurfs- und Auslegungsbeschluss zum Bebauungsplan für die Fischfarm. Die Tierrechtsorganisation weist zudem darauf hin, dass mindestens ein voriges Projekt des Geschäftsführers Patrick von Hertzberg Insolvenz anmelden musste – 145 Angestellte verloren ihren Job. [1] Anlässlich des Welttags zur Abschaffung von Fischerei und Aquakultur hatte PETA Ende März zum zweiten Mal vor der Lachsfarm demonstriert und in einer Onlinepetition bisher bereits mehr als 8 000 Unterschriften gegen den Bau gesammelt.
Zuchtfarmen machen Fische krank und tragen zur Überfischung der Meere bei
In Freiheit führen Lachse Wanderungen über viele hunderte von Kilometer durch und kehren aus dem Meer wieder an ihre Geburtsstätte im Fluss zurück, wo sie sich fortpflanzen. Zusammen mit zahlreichen Artgenossen in Becken eingesperrt können die Wanderfische nicht einmal annähernd ein artgerechtes Leben führen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Lachse in Gefangenschaft depressiv und krank werden. [2] Viele Lachse verlieren auf Zuchtfarmen durch deformierte Ohrknochen ihren Gehörsinn und weisen durch erhöhte Wassertemperaturen und künstliches Licht häufig Verformungen an der Wirbelsäule auf. [3, 4] Lachse in der Aquakultur werden zudem mit Fischmehl gefüttert – dieses wird aus dem Fleisch von im Ozean gefangenen Fischen hergestellt, was wiederum zur Überfischung der Meere beiträgt.
Massiv erhöhter Wasser- und Energieverbrauch durch Fischzuchtanlagen
Die Lachsfarmen in Norwegen oder Südamerika tragen bereits zur Überdüngung und Verschmutzung der Meeresböden und Küstenregionen bei. Doch auch Indoor-Fischzuchtanlagen sind mit einem massiv erhöhten Wasser- und Energieverbrauch verbunden. Angesichts der globalen Klimakatastrophe und Wasserknappheit in Teilen der Welt ist ein solches Projekt laut PETA nicht nur energetisch-ökologisch fragwürdig, sondern auch ethisch nicht vertretbar.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] MOZ (2011): Walzwerk-Aus erschüttert Werk und Stadt. Online abrufbar unter: https://www.moz.de/lokales/eberswalde/walzwerk-aus-erschuettert-werk-und-stadt-49685472.html. (05.04.2022).
[2] Vindas, M. A., Johansen, I. B., Folkedal, O., Höglund, E., Gorissen, M., Flik, G., Kristiansen, T. S., & Øverli, Ø. (2016). Brain serotonergic activation in growth-stunted farmed salmon: adaption versus pathology. Royal Society Open Science, 3(5), [160030]. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1098/rsos.160030. (05.04.2022).
[3] Reimer, T., Dempster, T., Warren-Myers, F. et al. (2016): High prevalence of vaterite in sagittal otoliths causes hearing impairment in farmed fish. Sci Rep6, 25249. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1038/srep25249. (05.04.2022).
[4] Fjelldal P.G., Hansen T., Breck O., Ørnsrud R., Lock E.J., Waagbø R., Wargelius A. & Witten E.P. (2012): Vertebral deformities in farmed Atlantic salmon (Salmo salar L.) – etiology and pathology. In: Journal of Applied Ichthyology 28, 433-440. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1111/j.1439-0426.2012.01980.x. (05.04.2022).
Weitere Informationen:
PETA.de/Aktiv/Lachszucht-Malchow-Petition
Pressekontakt: Britta Nolte, +49 711 860591-593, [email protected]
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