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Erfurt / Stuttgart, 22. Februar 2022 – Nach dem plötzlichen Tod von Nashornkind Tayo und seiner schwangeren Mutter Marcita im Erfurter Zoo Anfang Februar liegen nun erste Obduktionsergebnisse vor: Demnach starb Marcita an einer Lungenentzündung, als deren Ursache laut Medienberichten bislang eine Virusinfektion vermutet wird. Die Zoo-Verantwortlichen haben bereits angekündigt, die Nashornzucht fortführen zu wollen. PETA fordert den Zoo nun auf, Konsequenzen zu ziehen und die Nashornhaltung zu beenden.
„Spätestens nach diesen traurigen Todesfällen muss der Erfurter Zoo einsehen, dass Nashörner nichts in Gefangenschaft zu suchen haben. Zoos brüsten sich immer wieder mit ihrem vermeintlichen Beitrag zum Artenschutz – doch mit den Zuchtprogrammen soll vor allem Nachschub für die Zurschaustellung ‚produziert‘ werden“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Wir fordern die Verantwortlichen auf, die Nashornhaltung zu beenden und sich stattdessen für den verstärkten Schutz der natürlichen Lebensräume zu engagieren.“
Hintergrundinformationen
PETA weist darauf hin, dass im Kampf gegen Wilderei und die Zerstörung des natürlichen Lebensraums der Tiere dringend benötigte Mittel fehlen. Statt die Nachzucht und Haltung von Nashörnern in zoologischen Einrichtungen zu fördern, fordert die Organisation, finanzielle Mittel für den Schutz ihrer Lebensräume in freier Natur zu verwenden – beispielsweise durch Maßnahmen gegen Wilderei oder ein Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen. Die deutsche Bundesregierung genehmigt derzeit sogar noch die Einfuhr von Jagdtrophäen der als „gefährdet“ eingestuften Südlichen Breitmaulnashörner, weil die Anzahl dieser Unterart noch nicht ganz so stark dezimiert wurde.
PETA setzt sich grundsätzlich für ein Nachzuchtverbot von exotischen Tieren in Gefangenschaft ein, weil die artwidrigen Haltungsbedingungen unweigerlich mit Tierleid verbunden sind und häufig zu schweren Verhaltensstörungen führen. Auswilderungen sind insbesondere bei bedrohten Tiergruppen wie Menschenaffen, Eisbären und Großkatzen nicht möglich, weil die Tiere die dafür notwendigen Verhaltensweisen nicht im Zoo erlernen können. Auch dem oft erwähnten Bildungsauftrag werden Zoos nicht gerecht, da Besucher nichts über natürliche Lebensverhältnisse und Verhaltensweisen von Tieren lernen, wenn diese gezwungen sind, ihr Dasein in einer derart unnatürlichen Umgebung zu fristen. Zudem ergab eine repräsentative Meinungsumfrage schon 2015, dass mit 49 Prozent rund die Hälfte der Deutschen das Einsperren von exotischen Tieren für moralisch bedenklich hält. [1]
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Meinungsumfrage des Instituts Yougov zu den Themen Zoo und Zirkus vom Dezember 2015. Online unter: https://yougov.de/news/2015/12/16/tiere-fur-viele-ein-grund-nicht-den-zirkus-zu-gehe/. (22.02.2022).
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Zoo
PETA.de/Neuigkeiten/Nashorn-Zucht-Labor-Artenschutz
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]
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