Homberg / Stuttgart, 8. September 2022 – PETA bringt mangelhafte Haltungsbedingungen im Wildpark Knüll in Homberg ans Licht: Besucher haben der Tierrechtsorganisation ein Video zugespielt, das zeigt, wie ein offenbar verhaltensgestörter Baummarder ständig im Kreis läuft. Dabei wird deutlich, dass es sich nicht um eine Momentaufnahme handeln kann, weil sich auf dem Gehegeboden auf seiner Laufbahn bereits kreisrunde Furchen gebildet haben. PETA hat das Veterinäramt gestern in einem Schreiben aufgefordert, eine mögliche Auswilderung des Tieres zu prüfen und zumindest – sollte eine Freilassung nicht möglich sein – eine substantielle Verbesserung der Haltungsbedingungen anzuordnen. Darüber wurde auch der Wildpark informiert.
„Dem Baummarder muss es psychisch sehr schlecht gehen, da er schwere Verhaltensstereotypien zeigt. Er gehört nicht als triste ‚Attraktion’ in ein winziges Tierparkgehege, sondern in die umliegenden Wälder, wo seine Artgenossen ein artgerechtes Leben in Freiheit führen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wir bitten alle tierlieben Menschen, einen großen Bogen um Tierparks und Zoos zu machen, um solch traurige Tiergefängnisse nicht zu finanzieren.“
Baummarder sind in europäischen Wäldern zu Hause. Sie zählen zu den Baumbewohnern und haben enorme Ansprüche an ihren Lebensraum. Ihr Revier weist oft eine Größe von 3,5 bis 9 Quadratkilometern auf. In Tierparks bekommen sie oft nur wenige Quadratmeter zugestanden.
Hintergrundinformationen
PETA setzt sich grundsätzlich für ein Ende der Zucht und Haltung von Tieren in Zoo-Gefangenschaft ein, weil die artwidrigen Haltungsbedingungen Tierleid verursachen. Das Argument des Artenschutzes, das Zoos oft für das Einsperren von Tieren anführen, betrachtet die Tierrechtsorganisation als vorgeschoben, da Auswilderungen bei den allermeisten Tierarten nicht stattfinden oder auch nicht möglich sind. Auch erfüllen Zoos PETAs Auffassung nach keinen Bildungsauftrag: Das Publikum lernt durch die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft nichts über ihr natürliches Verhalten, da insbesondere verhaltensgestörte Tiere in Gefangenschaft kaum ihr natürliches Verhalten an den Tag legen. Vermittelt wird stattdessen, dass es in Ordnung sei, Lebewesen zur menschlichen Unterhaltung einzusperren
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Weitere Informationen
PETA.de/Neuigkeiten/Marder-Wildpark-Knüll
PETA.de/Themen/Zoo
PETA.de/Neuigkeiten/Marder-in-Gefangenschaft
Pressekontakt:
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