
Hannover (ots)
Die Polizeidirektion Hannover hat zum Aufeinandertreffen der beiden Fußball-Zweitligisten Hannover 96 und Eintracht Braunschweig am Sonntag, 09.03.2025, eine durchwachsene Bilanz gezogen. Ein direktes Aufeinandertreffen rivalisierender Gruppen konnte im Rahmen des Polizeieinsatzes verhindert werden, dennoch verzeichneten die Einsatzkräfte mehrere Straftaten sowie diverse Störungen vor und während des Spiels.
Vor dem Hintergrund einer Reduzierung des Gästefankontingents aufgrund gewalttätiger Vorfälle in den vergangenen Aufeinandertreffen beider Vereine sowie beiderseitigen Boykott-Aufrufen wurde das Spiel in einem nicht vollständig ausgelasteten Stadion ausgetragen.
Die Anreise der Braunschweiger Fans nach Hannover, die insbesondere durch die Unterstützung und Einsatzmaßnahmen der Bundespolizeiinspektion Hannover gewährleistet wurde, verlief friedlich. Parallel startete die hannoversche Fanszene gegen 11:15 Uhr im Bereich Küchengarten im Stadtteil Linden-Mitte einen Fanmarsch, der über die Gustav-Bratke-Allee, Lavesallee und Waterloostraße führte und gegen 11:40 Uhr an der Nordkurve des Stadions eintraf. Nach Öffnung des Stadions durchbrach gegen 11:45 Uhr eine geringe Zahl von Personen die Einlasskontrolle und gelangte unkontrolliert ins Stadion.
Gegen 13:00 Uhr versuchten mehrere Personen über den Westbereich in Richtung Gästeeingang im Süden vorzudringen. Zudem versuchten einzelne Personen, Zäune zu überklettern. Polizeikräfte konnten durch Einsatz einfacher körperlicher Gewalt ein weiteres Vordringen verhindern. Im Rahmen des Spielanpfiffs um 13:30 Uhr wurden auf den Tribünen mehrere Spruchbanner gehisst. Aufgrund des Inhalts eines der Banner leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren von Amts wegen wegen Bedrohung ein. Die Prüfung weiterer Banner auf deren strafrechtliche Relevanz dauert an. In der ersten Halbzeit wurde das Spiel mehrfach durch den Schiedsrichter unterbrochen. Grund war jeweils der Wurf von Pyrotechnik und Tennisbällen auf das Spielfeld. Die Polizei stellte zwei Nebeltöpfe sicher und postierte für den Fall weiterer massiver Störungen zwei Wasserwerfer sichtbar im Stadion.
Die Abreise der Fans nach dem Schlusspfiff verlief ohne größere Zwischenfälle.
Polizeivizepräsident Thorsten Massinger: „Trotz der Beschränkungen aufgrund teils massiver Gewalt in den vergangenen Aufeinandertreffen wählten zahlreiche Unterstützer der Heimmannschaft auch an diesem Spieltag leider den Weg der Eskalation. Nachdem einige Fans unkontrolliert am Ordnungsdienst vorbei in den Stadionbereich gelangten, konnte nur mit einem großen Polizeiaufgebot ein weiteres Überrennen der Einlasskontrolle verhindert sowie ein Vordringen von Personen über den Westbereich in Richtung Gästebereich gestoppt werden. Hinzu kamen mehrere Spielunterbrechungen durch den Wurf von Pyrotechnik und Tennisbällen auf das Spielfeld. Wegen mindestens eines Banners mit verabscheuungswürdigem Inhalt haben wir ein Strafverfahren wegen Bedrohung eingeleitet. Die aktive Fanszene aus Braunschweig entschied sich, zu Hause zu bleiben. Ich hoffe sehr, dass die Szenen beider Vereine zukünftig den Fokus wieder auf die sportliche Auseinandersetzung legen und ein Fußballfest wie das Niedersachsen-Derby damit zukünftig wieder unter normalen Bedingungen stattfinden kann.“
Erstmals begleitete die Polizei Hannover einen solchen Großeinsatz auf der Streaming-Plattform Twitch. In einem mehrstündigen Angebot diskutierten die „Twitch-Officer“ mit der Community über Fußball und Einsatzmaßnahmen. Besonders gut kamen in der Community vorproduzierte Videoclips an, mit denen die Polizeidirektion Hannover erklärte, wie ein so großer Einsatz bewältigt wird. /ram, nash
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