INGOLSTADT Erneut fiel eine Seniorin auf die Betrugsmasche „Falsche Polizeibeamte“ herein und übergab einen vierstelligen Geldbetrag. Die Kriminalpolizei Ingolstadt nahm die Ermittlungen auf.
Die Rentnerin wurde bereits am späten Mittwochabend (12.01.2022) von angeblichen Beamten des Betrugsdezernats kontaktiert. Diese gaukelten ihr vor, dass in der Nähe ein Raubüberfall stattgefunden habe. Bei den festgenommenen Tätern sei ein Zettel mit ihrem Namen gefunden worden. Da jedoch noch weitere flüchtig seien, bestünde die Gefahr, dass die 81-Jährige deren nächstes Opfer wird.
Die Seniorin ging auf die Geschichte ein und wurde bereits am Folgetag erneut von den falschen Polizeibeamten angerufen. Über den ganzen Tag hielten sie den telefonischen Kontakt zu der Dame aufrecht und setzten sie massiv unter Druck. Da die Betrüger ihr weismachten, dass auch ihre Hausbank in die kriminellen Vorfälle verwickelt sei, wurde sie angehalten einen vierstelligen Geldbetrag abzuheben. Anschließend wurde die Frau angewiesen die Nummern der einzelnen Scheine per Telefon durchzugeben. Bei dieser Überprüfung wurde das Geld als angebliches Falschgeld identifiziert, weshalb es an die Polizei übergeben werden müsse. Nur wenig später kam eine Frau zu der 81-Jährigen, gab sich als Kollegin Meier aus, und nahm das Geld entgegen.
Erst als die Rentnerin bei der Einsatzzentrale in Ingolstadt anrief, um die vermeintlichen Beamten Braun und Stein zu sprechen, wurde der Betrug aufgedeckt.
Zeugenaufruf
Die unbekannte Abholerin konnte als etwa 20-30 Jahre alt beschrieben werden. Zudem hatte sie lange schwarze Haare, eine gebräunte Hautfarbe und trug eine graue Hose, ein schwarzes Oberteil sowie eine FFP2-Maske.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt bittet in diesem Zusammenhang Personen, denen die Geldabholerin am frühen Nachmittag des 13.01.2022 im Ingolstädter Augustinviertel aufgefallen ist, sich bei der Kripo unter der 0841/9343-0 zu melden.
Präventionshinweise der Polizei
- Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen!
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer 110 an!
- Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten bzw. Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
- Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein!
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
- Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen sie dabei aber nicht die Rückruftaste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
- Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!
- Prüfen Sie, ob ein Eintrag Ihrer Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen wirklich notwendig ist!
Weitere Informationen finden Sie zudem auch auf der Internetseite unserer Präventionskampagne „LEG AUF!“: Die Bayerische Polizei – LEG AUF! – Polizeipräsidium Oberbayern Nord startet Präventionskampagne gegen Call-Center-Betrug
Original Quelle : Polizei Präsidium Unterfranken