DINGOLFING, REGENSBURG. Die Hilfsbereitschaft einer Rentnerin aus Dingolfing haben gestern (03.03.2022) Telefonbetrüger erneut skrupellos ausgenutzt.
Nachdem die Rentnerin am Nachmittag einen unbekannten Anruf erhielt, wonach die Tochter einen Autounfall verursacht haben soll, bei dem ein Kind getötet wurde, fuhr die Frau auf Anweisung des Anrufers mit ihrem Fahrzeug Richtung Regensburg, um dort Schmuck und Bargeld zu übergeben. Mit der Übergabe der Wertsachen würde die Tochter lediglich eine Bewährungsstrafe bekommen, so der anonyme Anrufer. In dem Glauben übergab die Rentnerin in der Nähe des Regensburger Amtsgerichts einem unbekannten Mann schließlich Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren zehntausend Euro.
Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise
Die Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern hat die weiteren Ermittlungen übernommen und hat folgende Fragen:
- Wer hat gestern, 03.03.2022, zwischen 15.00 Uhr und ca. 17.30 Uhr verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge, möglicherweise mit ortsfremden Kennzeichen, im Siedlungsgebiet Richtung Oberdingolfing westlich der Oberdingolfinger Straße gesehen?
- Wer hat gestern gegen 18.00 Uhr vor dem Amtsgericht Regensburg, Augustenstraße 3, einen älteren blauen DaimlerChrysler SLK 200 bzw. auf der Strecke Augustenstraße, Kumpfmühler Straße bis zur Schottenstraße beobachtet ? Aus diesem Fahrzeug heraus aus übergab die Rentnerin die Wertsachen an den unbekannten Mann.
Beschreibung des Unbekannten
Ca. 170 cm groß, ca. 25-30 Jahr alt, schlank, dunkle Haare, Mütze, FFP-2 Maske, ausländischer Akzent.
Hinweise werden erbeten an die Polizeiinspektion Dingolfing, Tel. 08731/3144-0 oder jede andere Polizeidienststelle.
Das Polizeipräsidium Niederbayern nimmt den aktuellen Fall zum Anlass vor den dreisten Telefonbetrügern erneut zu warnen und gibt folgende Tipps:
Die Betrüger schaffen es trotz einer Vielzahl an Medienberichten über dieses Phänomen, vor allem ältere Mitmenschen um hohe Vermögenswerte zu bringen. Häufig übergeben die Geschädigten nach nur einem Telefonanruf die gesamten Ersparnisse an die Betrüger, die bei ihren Anrufen immer ständig neue und verschiedene Varianten anwenden um ihr Ziel zu erreichen, nämlich des Geld oder Wertgegenstände ihrer Opfer zu bekommen. Die Telefonbetrüger gaukeln ihnen vor, dass Verwandte in Zwangslagen seien. Hier stehen die Schilderungen von schweren Verkehrsunfällen oder von Wohnungskäufen im Mittelpunkt. Aber auch Anrufe von falschen Polizeibeamten oder anderen Amtsträgern gehören zu den Maschen.
Seien Sie misstrauisch – Warnsignale am Telefon
- Der Anrufer beginnt das Gespräch mit einer Art „Ratespiel“ („Rate mal, wer am Telefon ist“).
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.
- Der Anrufer benötigt kurzfristig und schnell Hilfe in Form von Bargeld, kann dies aber nicht persönlich abholen.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Gespräch, sobald sich jemand nach Ihren finanziellen Verhältnissen erkundigt.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer „110“ an. Sollten Sie bei der Polizei zurückrufen, drücken Sie dabei nicht die „Rückruftaste“, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen. Wählen Sie die Nummer SELBST!
- Lassen Sie sich nicht weiterverbinden. Bestehen Sie darauf, selbst bei Ihrer zuständigen Polizeiinspektion nachzufragen und wählen Sie die Ihnen bekannte Nummer, nachdem Sie einmal richtig aufgelegt haben.
So können Sie Ihre (Groß-) Eltern und Angehörigen schützen:
- Helfen Sie Ihren Angehörigen und Bekannten dabei, gegebenenfalls den Vornamen im Telefonbucheintrag abkürzen zu lassen oder entfernen Sie den Eintrag im Telefonbuch vollständig. Die Täter suchen im Telefonbuch nach Vornamen, die überwiegend der älteren Bevölkerungsgruppe zuzuordnen sind.
- Bestärken Sie Ihre Angehörigen darin, einfach aufzulegen, wenn ein Anruf verdächtig erscheint. Anschließend sollte die Polizei über die Notrufnummer 110 verständigt werden.
- Wirken Sie darauf hin, dass Ihre Angehörigen keine größeren Geldbeträge oder Wertgegenstände zuhause aufbewahren.
- Informieren Sie sich über die verschiedenen Betrugsformen (Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Gewinnversprechen usw.).
Medienkontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, Tel. 09421/868-1014
Veröffentlicht: 04.03.2022, 10.35 Uhr
Original Quelle : Polizei Präsidium Unterfranken
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