Am Donnerstag, 20.01.2022, ereigneten sich im Stadtgebiet München zwei vollendete Fälle des organisierten Callcenterbetruges durch Falsche Polizeibeamte.
Fall 1:
Bislang unbekannte Täter riefen am Donnerstag, 20.01.2022, gegen 12:20 Uhr, bei einer über 80-jährigen Münchnerin an und gaben sich als Polizeibeamte aus. Durch die konstante und manipulative Gesprächsführung gelang es dem Anrufer, die über 80-jährige Münchnerin dazu zu bewegen, einem bislang unbekannten Abholer mehrere tausend Euro Bargeld zu übergeben.
Einige Stunden später schöpfte die Münchnerin Verdacht und den Polizeinotruf 110.
Täterbeschreibung des Abholers:
Männlich, ca. 180 cm groß, ca. 30 Jahre alt, graumelierte Haare, Brille, schlank, sprach Hochdeutsch, trug eine Maske
Fall 2:
Ebenfalls am Donnerstag, 20.01.2022, gegen 13:00 Uhr, kontaktierten bislang unbekannte Täter eine ebenfalls über 80-Jährige mit Wohnsitz in München und gaben sich abermals als Polizeibeamte aus.
Im weiteren Verlauf des Telefonats setzten sie die Münchnerin unter Druck, indem sie behaupteten, dass ihr Sohn von der Polizei festgenommen sei. Durch die ebenfalls konstante und manipulative Gesprächsführung gelang es den Anrufern, dass die Münchnerin ihre Ersparnisse von mehr als zehntausend Euro verpackte und aus dem Fenster warf.
Ein bislang unbekannter männlicher Abholer nahm diese an sich und flüchtete vom Tatort.
Die im Anschluss durchgeführten Fahndungsmaßnahmen verliefen ohne den gewünschten Erfolg.
Beide Fälle werden durch die AG Phänomene des Polizeipräsidiums München bearbeitet.
Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Augustenstraße/Zieblandstraße/ Luisenstraße/Heßstraße und im Bereich der Quiddestraße/Plettstraße/Ständlerstraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, AG Phänomene, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, dass sie die Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft informieren. Sie behaupten, dass sie deshalb in der Wohnung mögliche Geld- bzw. Schmuckbestände kontrollieren müssten.
Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde. Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung, die sich nicht eindeutig legitimieren können.
Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.
Machen Sie am Telefon niemals Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse und teilen Sie keine Bankverbindungsdaten mit.
Original Quelle : Polizei Präsidium Unterfranken