[ad_1]
Nachweis kann schwere Unfälle verhindern und ermöglicht Hunden ein tiergerechteres Leben
Rheinbrohl (Kreis Neuwied) / Stuttgart, 15. Juli 2022 – Einem Medienbericht zufolge biss ein Hund am vergangenen Donnerstagabend einen 13-Jährigen in Rheinbrohl im Kreis Neuwied. Der Junge fuhr gegen 19:00 Uhr mit einem Tretroller auf der Hauptstraße an einer Frau vorbei, die mit ihrem angeleinten Hund unterwegs war. Im Vorbeifahren biss der Hund den Jungen in die Wade. Dieser fuhr mit dem Roller weiter. Die Halterin soll ihm „Sorry“ nachgerufen haben. Die Polizeiinspektion in Linz leitete strafrechtliche Ermittlungen ein und nimmt unter 02644-9430 sachdienliche Hinweise zum Geschehen entgegen. Auch die Hundebesitzerin wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Angesichts dieses Vorfalls fordert die Tierrechtsorganisation PETA die Landesregierung auf, den sogenannten Hundeführerschein in Rheinland-Pfalz einzuführen.
„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix’ ist.“
Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter und Halterinnen bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern.
Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen einen Sachkundenachweis für Hundehalter beschlossen – seit Juli 2013 ist der allgemeine Hundeführerschein verpflichtend [1]. Dort ereigneten sich nach drei Jahren nachweislich weniger Vorfälle [2]. Wer in Berlin seit dem 1. Januar 2017 einen Hund neu aufgenommen hat, ist ebenfalls dazu aufgefordert, sich die notwendige Sachkunde anzueignen. Einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge spricht sich mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit der Deutschen für einen Sachkundenachweis für Hundehalter und Halterinnen aus [3]. Einige Städte belohnen verantwortungsbewusste Halter: Wer in München nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert hat, kann sich ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen. In Mannheim gilt eine zweijährige Steuerbefreiung für alle Hunde, deren Halter den Hundeführerschein nach dem 1. Januar 2016 erworben haben.
Ein verpflichtender Hundeführerschein hat einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Niedersächsisches Gesetz über das Halten von Hunden (NHundG) (2011): http://www.voris.niedersachsen.de/jportal/portal/t/pgy/page/bsvorisprod.psml/action/portlets.jw.MainAction?p1=0&eventSubmit_doNavigate=searchInSubtreeTOC&showdoccase=1&doc.hl=0&doc.id=jlr-HundHaltGND2011rahmen&doc.part=R&toc.poskey=#focuspoint. (Letzter Zugriff am 15.07.2022)
[2] Hannoversche Allgemeine (2016): Sachkunde-Nachweis. Hundeführerschein weiterhin umstritten. Online abrufbar unter: http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Hundefuehrerschein-in-Niedersachsen-auch-nach-drei-Jahren-noch-umstritten. (Letzter Zugriff am 15.07.2022)
[3] YouGov (2016): Hundekot: Fast alle Deutschen sehen Halter in der Pflicht. Online abrufbar unter: https://yougov.de/news/2016/08/13/hundekot-fast-alle-deutschen-sehen-halter-der-pfli/. (Letzter Zugriff am 15.07.2022)
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Hundeführerschein
Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]
[ad_2]
https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/