Das Konsortium des Transferprojektes umfasst neben fünf Instituten der FhG acht Verbundpartner aus Universitäten und Forschungseinrichtungen im Land. In das Vorhaben sind weitere fünf assoziierte Unternehmenspartner eingebunden, die zusammen mit den Wissenschaftseinrichtungen verschiedene industrielle Anwendungsfälle und deren Umsetzung untersuchen, um mögliche Quantenvorteile zu erschließen.
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Das von der Fraunhofer-Gesellschaft koordinierte Kompetenzzentrum Quantencomputing Baden-Württemberg spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung unserer Landesstrategie zur Weiterentwicklung dieser bahnbrechenden Technologie. Mit dem Transferprojekt knüpfen wir an den erfolgreichen Verbundprojekten der vergangenen Jahre an und ebnen den Weg für zukünftige Forschungs- und Innovationsprojekte des KQCBW. Wir halten weiter am Ziel fest, die Unternehmen und Forschung im Land frühzeitig in die Lage zu versetzen, Schlüsselkompetenzen aufzubauen, welche es ermöglichen die Vorteile des Quantencomputings für praxisrelevante Anwendungen zu nutzen und langfristig von dieser Schlüsseltechnologie zu profitieren.“
Fördermittel von bis zu 20 Millionen Euro
Das Vorhaben soll unter dem Dach der Innovationsinitiative des Landes zu Quantentechnologien QuantumBW zentrale Beiträge zu Fortschritten im Quantencomputing und zur Fortschreibung der Landesstrategie in diesem Feld leisten. Das Land hat Fördermittel zur Umsetzung von Maßnahmen zur Weiterentwicklung des KQCBW mit einem Gesamtvolumen von bis zu 20 Millionen Euro in den Haushaltsjahren 2024 bis 2028 bereitgestellt. Mit dem Vorhaben wird die erste Stufe gestartet und Grundlagen für die Ausschreibung der nächsten geplanten Förderphase ab 2025 erarbeitet.
Mit ihrem Kabinettsbeschluss vom 7. Mai 2024 hatte die Landesregierung bekräftigt, dass die Forschung, Entwicklung, Anwendung und Kommerzialisierung von Quantencomputing für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Baden-Württemberg von herausragender Bedeutung ist.
Quantencomputing in Baden-Württemberg
Unter der Koordination des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg sowie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart arbeiten Wissenschaft und Wirtschaft im Kompetenzzentrum Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) gemeinsam daran, das Anwendungspotenzial von Quantencomputern für die Wirtschaft zu erschließen. Inhaltlich geht es im Transferprojekt darum, an die zahlreichen und sehr guten Forschungsergebnisse der abgeschlossenen Verbundprojekte der Förderperiode 2021 bis 2024 anzuknüpfen und wichtige wissenschaftliche Arbeiten mit Anwendungsbezug für die nachfolgende Förderphase ab 2025 zu leisten.
Die Fraunhofer-Gesellschaft und ihre Projektpartner hatten im Zeitraum 2020 bis März 2024 Bewilligungen des Wirtschaftsministeriums von insgesamt rund 40 Millionen Euro für den Aufbau des KQCBW und der Durchführung von insgesamt elf Verbundprojekten in zwei Förderphasen erhalten. Mit dem Vorhaben wurde die exklusive Nutzung des ersten europäischen Quantencomputers von IBM in Ehningen ermöglicht. Die Ergebnisse wurden auf vielfältige Weise zahlreich und weit in die relevanten Fachkreise verbreitet und bildeten zudem die Grundlage für umfangreiche Schulungsangebote des KQCBW in diesem Feld. Im Rahmen der Aktivitäten von QuantumBW werden einem breiten Publikum aus Experten und Gesellschaft vorgestellt und zugänglich gemacht. Auch auf der diesjährigen Quantum Effects 2024 werden sich die Partner des KQCBW mit ihren Forschungsarbeiten auf einem Gemeinschaftsstand von QuantumBW am 8. und 9. Oktober auf der Landesmesse Stuttgart präsentieren.
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