Rundreise zum Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt: Baden-Württemberg.de

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Heidelberg Heidelberger Schloss  - Fotobox_Petra0107 / Pixabay
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Der Rückgang der Artenvielfalt ist zusammen mit dem Klimawandel eines der drängendsten Themen unserer Zeit. Mit einem bundesweit einmaligen Sonderprogramm setzt die Landesregierung zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Vielfalt um. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat vier beispielhafte Projekte des Sonderprogramms besichtigt.

„Unsere biologische Vielfalt ist massiv bedroht. Weltweit erleben wir gerade das größte Artensterben seit der Kreidezeit“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Busrundreise im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt am Freitag, 3. Juni 2022. Mit einer halbtägigen Rundreise haben Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Verkehrsminister Winfried Hermann und Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann vier beispielhafte Projekte des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt in den Landkreisen Karlsruhe und Rastatt besichtigt. Vor dem Hintergrund des alarmierenden Artenschwundes hat sich die Landesregierung zum Ziel gesetzt, den Schutz der Biodiversität im Land in den Fokus zu stellen und mit einem bundesweit einmaligen Programm zu stärken.

Große Gemeinschaftsaufgabe unserer Zeit

„Unser Ziel ist mehr Lebensraum- und Artenschutz für mehr Biodiversität in Baden-Württemberg. Neben dem Klimaschutz ist das die große Gemeinschaftsaufgabe unserer Zeit. Denn auch hier geht es grundsätzlich um nicht weniger als das Überleben der Menschen auf diesem Planeten“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Mit dem deutschlandweit einmaligen Sonderprogramm zum Erhalt der biologischen Vielfalt könne man den Verlust der heimischen Artenvielfalt zwar nicht aufhalten, es zeige jedoch auf, was konkret getan werden könne und es liefere die Blaupause für andere, so der Ministerpräsident. „Wir haben jetzt die Chance, das Artensterben zu begrenzen und soweit wie möglich aufzuhalten. Deshalb müssen wir auch jetzt aktiv sein.“

An den jeweiligen Exkursionspunkten stellten die verantwortlichen Ministerien gemeinsam mit einigen Mitgliedern des beteiligten wissenschaftlichen Fachgremiums und den Akteurinnen und Akteuren vor Ort Projekte aus dem Sonderprogramm vor.

Projekte des Sonderprogramms sind fachlich breit aufgestellt

Landwirtschaftsminister Peter Hauk sagte: „Die Projekte des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt sind fachlich breit aufgestellt und bringen den Artenschutz in Stadt und Land nach vorne. Seit vier Jahren gehen wir mit einem bundesweit einmaligen Sonderprogramm in Deutschland voran, um biologische Vielfalt zu erhalten und Arten im Land zu schützen.“ Minister Peter Hauk stellte das Projekt „Allianz für Niederwild“ vor, bei dem die Wildforschungsstelle des Landes mit dem Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. kooperiert, um den Lebensraum von Rebhuhn, Feldhase und Fasan zu untersuchen und zu verbessern. Ein weiteres Projekt des Ministeriums für Ländlichen Raum ist die „Sicherung und Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität im urbanen Raum“. „Hier wird untersucht, wie der urbane Raum artenfreundlicher gestaltet werden kann, sodass Insekten auch in den besiedelten Regionen des Landes genügend Lebensraum finden“, so Minister Peter Hauk.

Zahlreichen Aktivitäten für den Artenschutz im Verkehrsbereich

„Wir werden unsere zahlreichen Aktivitäten für den Artenschutz im Verkehrsbereich noch verstärken“, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann an einem der Exkursionspunkte. „Erfolgreich und für viele Menschen sichtbar ist das seit einigen Jahren laufende Programm ‚Straßenbegleitgrün‘: die ökologisch ausgerichtete Pflege von Randstreifen und Böschungen entlang der Bundes- und Landesstraßen. Viele Kommunen sind dem Beispiel inzwischen gefolgt und die besonders gelungenen Projekte werden mit dem Preis der ‚Goldenen Wildbiene‘ ausgezeichnet.“ Im Straßenbau werde der Bau von Querungshilfen für Amphibien ebenso mitgedacht und -geplant wie der Bau von Grünbrücken zur Wiedervernetzung von Lebensräumen. „Zu unseren jüngsten Initiativen gehören die Erprobung einer insektenfreundlichen Straßenbeleuchtung und der Einsatz von insektenfreundlichen Mähköpfen“, ergänzte der Verkehrsminister.

Mit weniger Licht mehr Schutz der biologischen Vielfalt

Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann ging auf die Lichtverschmutzung als eine Ursache des Artensterbens ein: „Künstliche Beleuchtung der Landschaft kann zu einer Lichtverschmutzung führen: Myriaden von Insekten werden Nacht für Nacht von Leuchten angelockt und sterben. Ein wichtiges Ziel unseres Biodiversitätsstärkungsgesetzes ist es, auch die Lichtverschmutzung zu verringern – in Siedlungsbereichen und in Schutzgebieten.“ Dr. Andre Baumann betonte das hohe Potenzial der Kommunen sowie Unternehmen, mit weniger Licht für mehr Schutz der biologischen Vielfalt zu sorgen: „Technisch gesehen ist das Umrüsten auf eine abgeschirmte, warmweiße, maßvolle und energieeffiziente Beleuchtung keine Hürde. Das Modernisieren von Lichtquellen trägt zudem zu einer deutlichen Energieeinsparung bei – und dadurch auch zum Klimaschutz.“

Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Seit 2018 wird das deutschlandweit einmalige Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt unter Beteiligung und Zusammenarbeit des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie des Ministeriums für Verkehr und mit der unabhängigen Beratung eines wissenschaftlichen Fachgremiums umgesetzt. Von 2022 bis 2025 stehen jährlich rund 17,64 Millionen Euro für alle drei Ministerien zur Verfügung.

Quelle : Baden-Württemberg.de

Bilder: Titel Symbolbilder Baden-Württemberg by Pixabay.com / Baden-Württemberg.de

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