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Die Saarbahn geht einen weiteren Schritt nach vorne in Sachen Barrierefreiheit.
Die gesamte Busflotte der Saarbahn wird voraussichtlich bis Ende 2023 mit einem „Barrierefreien Informations- und Orientierungssystem“ ausgestattet. Die innovative Kombination von App- und Fahrzeug-Lösung bietet Fahrgästen neben barrierefreier Echtzeit-Fahrgastinformation auch Fahrtassistenz wie Türfindeton, Serviceruf und Ansage des Fahrtverlaufs. Das Verkehrsministerium fördert das Projekt mit 355.000 Euro.
Verkehrsministerin Anke Rehlinger: „Es ist mir ein großes Anliegen, dass alle Saarländerinnen und Saarländer uneingeschränkten Zugang zu den Nahverkehrsangeboten haben. Deshalb haben wir die Barrierefreiheit auch als besonders wichtiges Handlungsfeld im Verkehrsentwicklungsplan definiert. Es ist gut und wichtig, dass die Saarbahn hier vorangeht. Mit dem neuen barrierefreien Informations- und Orientierungssystem werden weitere Hürden beseitigt und Menschen, die im Alltag besonders herausgefordert sind, eine selbstbestimmte Mobilität ermöglicht.“
So kann sich der Fahrgast mit einer App auf dem Smartphone das einfahrenden Fahrzeuge an der Haltestelle ansagen lassen. Auch der Einsteigewunsch kann bequem mit einem Klick auf dem Handy an den Fahrer übermittelt werden. Ein akustisches Signal lotst dann zur geöffneten Tür. Auch das Einholen von Fahrgastinformation in Echtzeit ist mit dem neuen System möglich. Fahrgäste ohne Smartphone können alternativ einen Handsender nutzen.
„Mit der Einführung des Systems kann insbesondere unseren blinden und seheingeschränkten Fahrgästen die Nutzung des ÖPNV erleichtert und ihre selbstbestimmte Mobilität gefördert werden“, sagt Saarbahn-Chef Peter Edlinger. „Unserem Ziel, eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit unserer Mobilitätsangebote zu erreichen, kommen wir damit noch ein Stück näher.“ Derzeit laufe eine europaweite Ausschreibung, eine Vergabe sei noch im März vorgesehen.
Vorangegangen war in den Jahren 2020 und 2021 ein Pilotprojekt der Saarbahn, unterstützt vom Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland e. V., der hauptamtlichen Behindertenbeauftragten und dem Behindertenbeirat der Landeshauptstadt Saarbrücken. Hierbei wurde der Einsatz eines „Barrierefreien Informations- und Orientierungssystems“ mit blinden- und seheingeschränkten Testnutzern zunächst auf einer Linie erprobt. Im Mittelpunkt standen dabei die besonderen Anforderungen der Zielgruppen und die Nutzerfreundlichkeit des Systems. Nach mehrmonatiger Erprobung wurde die Technik testnutzerseitig als geeignet beschrieben, blinden und seheingeschränkten Menschen echte Alltagshilfe zu bieten. Von dem Angebot könnten auch weitere Nutzergruppen profitieren, beispielsweise Senioren, aber auch Analphabeten oder Personen, die aufgrund geistiger Behinderung die herkömmliche Fahrgastinformation nicht nutzen können. „Wir freuen uns, das Projekt, das auf einer gelungenen Zusammenarbeit aller Beteiligten fußt, jetzt flächendeckend in der Busflotte der Saarbahn umsetzen zu können“, so Edlinger.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 475.000 Euro. Durch die Förderung des Ministeriums können 75 Prozent der Kosten gedeckt werden.
Medienansprechpartner
Julian Lange
Pressesprecher und Referatsleiter M/6: Kommunikation, Medienarbeit, Redaktion
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