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Umweltministerin Berg besucht Vogelberingungsstation „Mittleres Saartal“
Die kleine Meise wird vorsichtig aus dem Netz befreit, rasch vermessen, noch ein Ring ums Bein, und schon ist sie wieder in Freiheit. Anhand der im Ring eingravierten Nummer kann der Piepmatz künftig identifiziert werden. Jede Nummer existiert nur einmal, sie wird auf der Liste der registrierten Vögel eingetragen. Das alles verfolgt Umweltministerin Petra Berg mit großem Interesse. Sie hat die Vogelberingungsstation „Mittleres Saartal“ in Saarlouis-Lisdorf besucht.
„Die wissenschaftliche Arbeit der Vogelkenner in der Beringungsstation, die zu den größten in Deutschland zählt, ist nicht zu unterschätzen. Dank der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir inzwischen unschätzbare Informationen über die Zugwege der Vögel nach Afrika oder die Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiete“, sagt die Ministerin. Die Beringungsstation habe zudem eine wichtige Bedeutung für die Umweltbildung vor allem von Kindern und Jugendlichen. „Ganze Schulklassen kommen hierher und erfahren viel über die gefiederten Freunde“, so Berg.
Über die Methode der wissenschaftlichen Vogelberingung sammelt das Team der Beringungsstation „Mittleres Saartal“ seit nunmehr 24 Jahren wertvolle Daten über Zugvogelarten. Seit 2008 ist der NABU Saarland Träger der Station, rund 10 ehrenamtlich Aktive sind vor Ort im Einsatz. Seit diesem Jahr ist die Lisdorfer Einrichtung in eine neue Organisationsstruktur eingebunden. Sie übernimmt als „saarländische Kompetenzstelle für Vogelschutz“ künftig auch zentrale, nichtbehördliche Fachaufgaben (Monitoring, Artenhilfsprogramme, Öffentlichkeitsarbeit etc.) der ehemaligen Vogelschutzwarte der Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der Stadt Frankfurt, die im vergangenen Jahr aufgelöst wurde.
Die Kompetenzstelle wird federführend vom NABU-Landesverband in enger Zusammenarbeit mit dem Ornithologischen Beobachterring Saar (OBS) betrieben. Ministerin Berg: „Der NABU übernimmt hier zusammen mit dem Ornithologischen Beobachterring Saar und mit Unterstützung des Landes wichtige fachliche und für das Land unverzichtbare Aufgaben im Bereich Vogelschutz, die ehemals in der Vogelschutzwarte Frankfurt angesiedelt waren. Diese Zusammenarbeit zwischen nichtstaatlichen Organisationen und Land ist in dieser Form exemplarisch im Bundesgebiet.“
Die behördlich-administrativen Leistungen der ehemaligen Vogelschutzwarte in Frankfurt wird ein Ornithologe/eine Ornithologin im Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) übernehmen. Die Stellenausschreibung im LUA ist im Gange.
Für die Aufgaben der früheren Vogelschutzwarte sowie der Beringungsstation sind für dieses Jahr im Landeshaushalt 120.000 Euro eingestellt.
Medienansprechpartner
Sabine Schorr
Pressesprecherin
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