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2020 weiterhin jede sechste Person im Saarland durch Armut gefährdet
Der Zweite Armuts- und Reichtumsbericht für das Saarland zeigt in seiner Gesamtheit die Vielschichtigkeit und Herausforderungen von Armut. Er liefert wichtige und umfassende Daten über die Lebensbedingungen der Menschen im Saarland und dient als Basis zur Festlegung von Handlungsfeldern zur Armutsbekämpfung und -prävention. Sozialminister Dr. Magnus Jung zur Veröffentlichung des Berichtes:
„Die Armut wächst und die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich. Die allgemeine Armutsrisikoquote im Saarland ist im Zeitraum zwischen dem ersten und dem zweiten Armuts- und Reichtumsbericht nur marginal gesunken. Demnach war zwischen 2013 und 2020 jede sechste Person durch Armut gefährdet. Dabei tragen Frauen grundsätzlich ein höheres Armutsrisiko als Männer – zwischen 2013 und 2020 war jede sechste Frau und jeder siebte Mann armutsgefährdet. Armut zeigt sich nicht nur durch einen Mangel an finanziellen Mitteln, sondern auch in der Bildung und Gesundheit, der Wohnungssituation sowie der Frage wie Menschen gesellschaftlich und politisch teilhaben. Die Sozial- und Armutspolitik ist eine Querschnittsaufgabe, die die gesamte Gesellschaft dauerhaft fordert. Wir alle tragen Verantwortung für unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben und unseren Zusammenhalt.“, so Minister Dr. Jung.
Mit der Vorlage des Berichtes setzt die saarländische Landesregierung die Sozialberichterstattung des ersten Berichtes aus dem Jahr 2015 fort. Die Erstellung des Zweiten Armuts- und Reichtumsberichtes für das Saarland ist durch ein externes sozialwissenschaftliches Institut verfasst und durch die im Beirat zur Armutsbekämpfung vertretenen Verbände begleitet worden. Der Bericht wurde einstimmig in der Sitzung des Beirates zur Armutsbekämpfung am 28. Juni 2022 bewilligt
„Im Saarland wurden bereits wichtige Schritte auf den Weg gebracht, um Armut wirksam zu bekämpfen und vor allem nachhaltig zu verhindern. Die andauernde hohe Armut macht neue stärkere Ansätze zur Armutsbekämpfung notwendig. Die Erhöhung der Transferleistungen durch das Bürgergeld und die Kindergrundsicherung durch den Bund, sind dabei von zentraler Bedeutung. Im Fokus der Arbeit zur Armutsbekämpfung auf Landesebene liegt die Erarbeitung eines quartiersbezogenen und ressortsübergreifenden Konzeptes. Armut kann dauerhaft nur überwunden werden, wenn die Menschen gleichberechtigten Zugang zu guter Arbeit, hochwertiger Bildung sowie der Gesundheitsversorgung haben“, betont Jung abschließend.
Angesichts der aktuellen Steigerungen der Energie und Lebensmittelpreise soll zur Vorbereitung der Sitzungen des Beirats zur Armutsbekämpfung im Saarland eine Ad hoch-Arbeitsgruppe des Armutsbeirates einberufen werden. Zusätzlich ist die Einrichtung eines Winterfonds gegen Hunger und Kälte geplant.
Der Zweite Armuts- und Reichtumsbericht für das Saarland steht sowohl in der Langfassung als auch in der Kurzfassung unter Publikationen bereit.
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i.V. Annika Hoffmann
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