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Kinder und Jugendliche zu sozial und ökologisch nachhaltigem Denken und Handeln zu befähigen, spielt an saarländischen Schulen im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) schon lange eine wichtige Rolle.
Schulen tragen Nachhaltigkeitslabels, haben Materialien und Schulküchen auf Fairtrade-Produkte umgestellt, Schulgärten angelegt oder sie nutzen regenerative Energie zum Heizen und Regenwasser für Toilettenspülungen. Jetzt wird BNE mit dem neuen „Basiscurriculum Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ strukturell in den Lehrplänen verankert.
„Wir leben in einer Welt voller Gegensätze. Krieg und Frieden, bittere Armut und großer Reichtum, Verschwendung, Hunger und Umweltzerstörung liegen oft nah beieinander. Sozial und ökologisch nachhaltig zu handeln, ist wichtig, um viele Probleme dieser Welt zu lösen. Deshalb wird Bildung für Nachhaltige Entwicklung in unseren Schulen zum festen Bestandteil der Lehrpläne. Mit dem Basiscurriculum BNE wird sie strukturell verankert und schulformübergreifend in allen Fächern abgebildet. Es geht darum, Schülerinnen und Schülern dazu zu befähigen, mit ihrem eigenen Handeln aktiv zu einer sozial gerechteren und ökologisch nachhaltigeren Welt beizutragen“, so Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot.
Sebastian Thul, Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Verbraucherschutz: „Dieser Schritt ist wichtig, um das Wissen über Nachhaltigkeit in den Schulalltag fest zu integrieren. Welche Wirkung unser Handeln heute hat, sehen wir meist erst in der Zukunft. Deshalb ist Bildung für Nachhaltige Entwicklung heute unverzichtbar. Unseren Kindern Erkenntnisse über Ressourcenverschwendung, Erderwärmung oder Artensterben zu vermitteln, sollte auch in Schulen zum Standardangebot gehören.“
Was hat mein Kaffee am Morgen oder die Schokolade zur Lieblingsserie mit dem Leben eines Kindes in Südamerika zu tun? Warum könnte mein Schulweg im Auto meiner Eltern Menschen auf den Seychellen zu Flüchtlingen machen? Was hat mein Burger im Schnellrestaurant mit Temperaturrekorden der letzten Sommer zu tun?
Diese Zusammenhänge erkennen und daraus nachhaltiges Handeln ableiten, das sollen Schüler*innen im Saarland zukünftig im Unterricht lernen. Deshalb haben seit Frühjahr 2019 Expert*innen aus dem Ministerium für Bildung und Kultur (MBK) und dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) zusammen mit Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft wie beispielsweise dem Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland gemeinsam mit Lehrkräften saarländischer Schulen daran gearbeitet, Bildung für Nachhaltigen Entwicklung in fächerübergreifend in den Lehrplänen zu verankern. Dies geschieht nun mit dem Basiscurriculum BNE.
BNE ist bereits fester Bestandteil in bestehenden saarländischen Schulkonzepten und Fachlehrplänen (z. B. bei der Zertifizierung als „Schule der Nachhaltigkeit“). Grundlage bilden die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Was an vielen Schulen bereits umgesetzt wird, wird nun mit dem Basiscurriculum systematisiert, vervollständigt und kohärent aufeinander abgestimmt. Ziel ist eine umfassende Unterrichts- und Schulentwicklung an allen saarländischen Schulen. Dazu soll mit Hilfe der aktiven Lehrplankommissionen der Fächer, bzw. der Landesfachkonferenzen geprüft werden, welche Kompetenzen des Basiscurriculums bereits in den gültigen Fachlehrplänen ausgewiesen sind und welche noch aufgenommen werden müssen.
Auf dieser Grundlage werden anschließend die Bereiche in den Fachlehrplänen ermittelt, in denen Handlungsbedarf hinsichtlich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung besteht. Bei zukünftigen Lehrplanüberarbeitungen können dadurch gezielt Kompetenzen des Basiscurriculums dort eingebracht werden. Die Verankerung von BNE-Kompetenzen in allen Fachlehrplänen ist wichtige Voraussetzung, um zeitgemäß prozessorientierten, fachübergreifenden und fächerverbindenden Unterricht zu ermöglichen.
Medienansprechpartner
Lukas Münninghoff
Pressesprecher
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