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Saarland-CIO unterzeichnet Positionspapier an Bund.
Die deutschen Bundesländer fordern die Schaffung einer souveränen deutschen Verwaltungscloud. Der CIO der saarländischen Landesregierung, Ammar Alkassar, unterzeichnete jetzt ein Positionspapier, in dem die Länder den Bund auffordern, durch eine enge, verbindliche und arbeitsteilige Kooperation das Thema Cloud gemeinsam mit den Ländern weiter voranzutreiben und zu steuern. In dem Schreiben heißt es: „Eine zeitgemäße Verwaltung agiert kompetent, schnell und präzise. Sie greift auf modernste Technologien zurück, kann ihre Daten schnell und unkompliziert analysieren, um für den Bürger bestmögliche Entscheidungen zu treffen und setzt dafür entsprechende High-End-Produkte ein. All dies ist ohne Cloud Computing nicht möglich. Wir brauchen dringend eine souveräne Verwaltungscloud mit sichereren Lieferketten.“
Der Bevollmächtigte des Saarlandes für Innovation und Strategie und Landes-CIO Ammar Alkassar, der das Papier maßgeblich mitformuliert hatte, erklärte: „Es ist absehbar, dass Anwendungen zukünftig vor allem als Cloud-Lösungen angeboten werden. Gleichzeitig sind die heutigen Public-Cloud Angebote nicht für hoheitliche Aufgaben geeignet. Hier sind wir als Landes-CIOs in der Pflicht, Lösungen zu schaffen. Übrigens bietet der Übergang zur Cloud auch der deutschen Softwareindustrie echte Chancen: Viele der Bestandssoftwaresysteme müssen komplett neu geschrieben werden, der Wettbewerb wird komplett neu gemischt. Chancen neue Gobal Player hervorzubringen.“
Die Länder begrüßen in dem Positionspapier die grundsätzliche Strategie des Bundes und des IT-Planungsrates, sowohl die Entwicklung nationaler Cloud-Lösungen auf Open-Source Basis voranzutreiben als auch einen definierten Rahmen zur Nutzung von Standard-Cloudprodukten zu setzen. Dabei könne aus fachlichen Gründen auch die Nutzung kommerzieller Public-Cloudangebote erforderlich sein. „Digital souveräne Länder müssen eigene Kernkompetenzen erschließen und sie müssen sich die Fähigkeit bewahren, neue Technologien beurteilen und einsetzen zu können, wie zum Beispiel künstliche Intelligenz oder Cloud-Computing. Dafür braucht es auch Zugang zu Hyperscalern“, betonen die Länder.
Der europäische Markt sei für Hyperscaler interessant. Hier werde ein Wettbewerb um den am besten geeigneten Anbieter entstehen. „Diese Chance wollen wir für uns nutzen“, betonen die Länder. Im Rahmen von klar definierten „Roten Linien“ des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) solle ein Testbetrieb mit entsprechenden Anbietern erfolgen. Die Länder würden eine entsprechende Plattform, die die Souveränitätsanforderungen sowie die Kriterien des BSI erfülle, als Bestandteil einer Hybrid- oder Multi-Cloud-Strategie einsetzen. Sie betonen: „Es hat oberste Priorität, als Staat handlungsfähig und digital souverän zu bleiben! Die Schaffung einer digitalen souveränen Verwaltungscloud gehört deshalb aus unserer Sicht zu den vordringlichen Aufgaben der Bund-Länder-Zusammenarbeit im Bereich der Digitalpolitik. Wir fordern daher den Bund auf, künftig durch eine enge, verbindliche und arbeitsteilige Kooperation das Thema auch auf der politischen Leitungsebene gemeinsam mit den Ländern voranzutreiben und zu steuern.“
Medienansprechpartner
Alexander Zeyer
Regierungssprecher
Am Ludwigsplatz 14
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