Im Jahr 2023 wurden über 40 Millionen Schweine im Schlachthof getötet – allein in Deutschland. Hinzu kommen zahlreiche Schweine, die bereits in den Zucht- und Mastanlagen oder während der Transporte sterben oder getötet werden.
Zusammen mit uns von PETA Deutschland veröffentlicht Tierrechtlerin Samara Eckardt grausame Aufnahmen aus einer Schweinehaltung im niedersächsischen Landkreis Rotenburg. Erfahren Sie hier, wie Schweine in Deutschland ausgebeutet werden.
Schweinezucht: Tierrechtlerin drei Jahre im System der Tierausbeutung
Samara Eckardt ist eine Tierrechtlerin, die über drei Jahre in einer Schweinezuchtanlage gearbeitet hat. Ihr Ziel war es, das System von innen heraus zu verändern. Als Samara merkt, dass er nicht aus der Tierhaltung aussteigen wird, wendet sie sich an uns, um die grausamen Bilder an die Öffentlichkeit zu bringen. Bilder, die sie noch heute im Traum verfolgen, sie traumatisiert haben.
Alltag in der Schweinezucht: Kranke und tote Tiere
In dem niedersächsischen Betrieb werden systematisch Tiere ausgebeutet. Doch dies ist keinesfalls eine Ausnahme. Ganz im Gegenteil: Viele der Leiden sind legal, einkalkuliert und nicht von Bedeutung für den Betriebsleiter. Die Anlage, in der Samara arbeitete, gilt sogar Vorzeigebetrieb. Doch die Bilder sind eindeutig. Ferkel und ihre Mütter erhalten keine adäquate medizinische Versorgung – das wäre zu teuer. Das Resultat sind schwerverletzte Sauen und Jungtiere.
Sie dokumentierte Nabel- und Bauchdeckenbrüche, Scheiden- und Darmvorfälle, ein Beinbruch, verschiedene Wunden, Eiterbeulen und Liegeschwielen. Aber auch Kannibalismus an den Ringelschwänzen, den Ohren und sogar an den Geschlechtsteilen beobachtete sie. Dies sind typische Auswirkungen der kargen, nicht bedürfnisorientierten Haltung in diesem System. Eine Haltung, die wirtschaftlich sein muss – aber in keiner Weise tiergerecht.
Samara berichtet von toten Ferkeln, die teilweise zwischen ihren Geschwistern verwesen, von einer noch längeren Fixierung der Sauen in den engen Kastenständen als erlaubt sowie von Verstößen beim Kastrieren, Schwänzekupieren und bei der Tötung der Ferkel im Betrieb. Auch bemerkte sie, dass der zuständige Betriebsarzt, dessen oberstes Ziel der Schutz der Sauen und Ferkel sein sollte, die Augen vielfach vor dem Leid der Tiere verschloss. Oftmals zielen verantwortliche Tierärzt:innen viel mehr auf die wirtschaftliche Zufriedenheit der Unternehmen ab.
PETA und Samara erstatten Strafanzeige
Die Aufnahmen entstanden im Zeitraum zwischen November 2020 und Februar 2024. Bereits im Juni 2024 erstatteten wir gemeinsam mit Samara eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen den Betriebsleiter, die ausführende Betriebsleitung sowie den zuständigen Betriebsarzt. Unter anderem wegen strafbarer Tiertötung und Tierquälerei, wegen Verstößen gegen die Vorschriften des Tierschutzgesetzes, jeweils teilweise durch Unterlassen, sowie wegen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung und der Schweinehaltungshygieneverordnung. Auf Anfrage bezüglich einer Stellungnahme erfolgte keine Rückmeldung von den Beteiligten.
So helfen Sie Schweinen
Ganz gleich, wie vermeintlich gut eine Schweinehaltung angepriesen wird: Alle Haltungen bedeuten Leid und Tod. Doch Sie können den Tieren helfen, indem Sie sich für eine vegane Lebensweise entscheiden.
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