Wichtige Impulse gehen aus von ihrem Herkunftsland und seiner politischen, kulturellen und sozialen Geschichte, seiner Landschaft, des Weiteren von Literatur und im speziellen von chilenischen Autoren wie Pablo Neruda und Roberto Bolaño, von Kunst und Kunstgeschichte bis hin zur Populärkultur der Comics und Cartoons, von Religiös-Spirituellem (vom Christentum über indigene Kosmovisionen und Synkretismen wie Santería bis hin zu aus Anthroposophie und Vedanta geläufigen Auravorstellungen), von der Kultur- und Geistesgeschichte unterschiedlicher Weltregionen, von Träumen, Märchen, Mythen…
Daraus lässt ihre künstlerische Gestaltungskraft Welten entstehen, die oft magisch anmuten, doch immer erfahrungsgesättigt sind. Es handelt sich also keineswegs „nur“ um private Mythologien und Visionen, dahinter stehen kollektive Ideen wie etwa Seins- und Welterklärungen jenseits des logozentrischen Denkens und kollektive Erinnerungen wie etwa an politische und gesellschaftliche Gewalt im 20. und 21. Jahrhundert, im Besonderen an die Militärdiktatur in Chile unter Augusto Pinochet 1973 bis 1990.
Dieses Ineinander von Individuellem und Kollektivem verdichtet sich im Ausstellungstitel: Das archetypische Ich. Die Archetypentheorie wurde bekanntlich von C.G. Jung entwickelt, der sich damit vom individualgeschichtlichen Interpretationsansatz löste und mit den Archetypen Elemente menschlicher Phantasie identifizierte, Urformen und Wirkkräfte, welche als Inhalte des kollektiven Unbewussten die persönlichen Imaginationen mitstrukturieren. Dabei suchte er besonders in der Religions- und Kulturgeschichte nach diesen Präfigurationen der inneren Erfahrungen. In menschheitsgeschichtlicher Perspektive bleiben die Themen, doch ihre Form ändert und erneuert sich – wie in den Bildwelten von Sandra Vásquez de la Horra.
Die von Brigitte Hausmann kuratierte Ausstellung im Gutshaus Steglitz ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Berlin. Begleitend erschien im Distanz Verlag ein Katalog mit Texten von Raphael Fonseca, Jenny Graser und Friedhelm Mennekes.
Gefördert aus dem Bezirkskulturfonds.
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Christine Nippe
E-Mail: christine.nippe@kultur-steglitz-zehlendorf.de
Telefon: 030-90299-2212
Veranstalter: Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf
Infos: 030 90 299 2302
Website: www.kultur-steglitz-zehlendorf.de
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