Sehlde: Frau nach Klapperschlangenbiss in Lebensgefahr – PETA fordert generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten

1st SECURITY SERVICE WERTHEIM ®


Sehlde / Stuttgart, 27. Juni 2022 – Einem Medienbericht zufolge wurde eine Frau am vergangenen Sonntag durch den Biss einer Klapperschlange in Sehlde lebensgefährlich verletzt. Dem Bericht zufolge hielt die 35-Jährige etwa 70 bis 80 Schlangen unter schlimmsten Bedingungen in ihrer Wohnung. Die Tiere waren in nicht ausreichend gesicherten, gestapelten Boxen eingesperrt. Teilweise lagen sie in ihren eigenen Fäkalien, waren unternährt und dehydriert. Nachdem die Frau von einer Klapperschlange in den Finger gebissen wurde, kam sie zunächst in ein Krankenhaus in Salzgitter. Ihr Zustand verschlechterte sich jedoch so sehr, dass sie in die Medizinische Hochschule Hannover verlegt wurde; ein Gegenserum aus dem Tropeninstitut Hamburg wurde angefordert. Derzeit sind in Niedersachsen nur bestimmte gefährliche oder giftige Tierarten durch das Gifttiergesetz verboten – die Landkreise können jedoch Ausnahmegenehmigungen erlassen. Aufgrund von Vorfällen wie diesem ist jedoch klar, dass die Regelung zu kurz greift. PETA fordert daher die Bundesregierung auf, ein grundsätzliches Haltungs- und Verkaufsverbot von exotischen Tieren in Privathaushalten auf den Weg zu bringen.

„Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass Exoten nichts in privaten Haushalten zu suchen haben und oft eine große Gefahr darstellen“, sagt Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Obwohl die anspruchsvollen und teilweise auch gefährlichen Tiere in Privathand niemals artgerecht gehalten werden können, sind auf Tierbörsen und im Internet etliche von ihnen frei verkäuflich. Zum Schutz von Mensch und Tier muss in Deutschland endlich die Haltung und der Verkauf exotischer Tiere verboten werden.“

PETA fordert generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten
Die Tierrechtsorganisation kritisiert, dass der Kauf von gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt ist. In der Folge brechen jedes Jahr hunderte exotische Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Personen einfach ausgesetzt. Tierheime und Tierauffangstationen sind häufig überfüllt mit exotischen Tieren, die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum haben. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten [1].

Das Ergebnis einer Studie, welche vom Bundesumweltministerium (BMU) 2020 vorgestellt wurde, bestätigt zudem, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt und dass besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes dringend entsprechend gehandelt werden muss.

Auch wenn es sich um ungiftige Tiere handelt, können Exoten gefährlich für den Menschen sein: Studien zufolge übertragen die meisten Reptilien gesundheitsgefährdende Salmonellenarten; geschätzte 90 Prozent der Tiere tragen die Erreger in sich. Auf den Menschen übertragene Salmonellen können im Extremfall zur Hirnhautentzündung oder zum Tod des Menschen führen – vor allem Kinder sowie immungeschwächte und ältere Menschen sind gefährdet. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge rührt jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren her [2].

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Schmidt, Volker (2008): Die Bedeutung von haltungs- und ernährungsbedingten Schäden bei Reptilien. Eine retrospektive pathologische Studie, 4. Leipziger Tierärztekongress.
[2] Robert Koch-Institut (2013): Salmonella-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern durch Kontakt zu exotischen Reptilien. Epidemiologisches Bulletin. 4. März 2013 / Nr. 9.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Reptilienhandel
PETA.de/Themen/Tierquälerei
PETA.de/Themen/Reptilienchronik

Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]

Quelle : PETA.de

https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/

S RAY PreSale Store