Singen / Stuttgart, 19. September 2022 –Hinweise gesucht: Einem Medienbericht zufolge nahm ein Hund am Montagnachmittag, dem 12. September, einen mit Gift präparierten Köder in Singen auf. Die Hundehalterin war mit ihrer 10-jährigen Hündin „Nelly“ im Bereich der Römerzielpromenade parallel der Schauinslandstraße spazieren, als die Vierbeinerin in einem unbeaufsichtigtem Moment einen Giftköder aufnahm. Wenige Stunden später erbrach sich das Tier und spuckte im weiteren Verlauf Blut. Als die Hundehalterin am nächsten Tag einen Tierarzt aufsuchte, war es bereits zu spät. Nachdem Nelly wegen ihres schlechten Gesundheitszustands in eine Tierklinik überführt wurde, konnte dort eine Schädigung der Organe aufgrund einer Vergiftung festgestellt werden. In der Nacht verschlechterte sich ihr Zustand so rapide, dass die Hündin eingeschläfert werden musste. Die Polizei Singen ermittelt zu dem Fall und nimmt unter 07731-8880 sachdienliche Hinweise zur Tat entgegen. Es werden Zeugen gesucht, die rund um den Bereich Römerzielpromenade verdächtige Beobachtungen machen konnten.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die die tatverantwortliche Person überführen. Menschen, die in den letzten Tagen etwas Verdächtiges beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Die Person, die den präparierten Köder ausgelegt hat, muss gefunden und gestoppt werden, bevor weitere Vierbeiner in Lebensgefahr gebracht werden“, sagt Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Derartige Täter oder Täterinnen zu überführen ist oft schwierig, da sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Deshalb kann es in solchen Fällen auf jeden noch so unwichtig erscheinenden Hinweis ankommen. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Aufklärung der Taten vorantreiben sowie Tierhalterinnen und Tierhalter für das Thema sensibilisieren und warnen.“
Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen
Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Hunde sollten beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.
Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf
https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/