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Die geplante Anbindung des Gewerbegebiets Reinhardshof an die Landesstraße 508 bei Vockenrot „wird unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht weiterverfolgt“. Diesen Empfehlungsbeschluss hat der Ausschuss für Bauwesen und Umwelt nach ausführlicher Diskussion einstimmig gefasst. Nach der Verkleinerung des Gewerbegebiets verringert sich auch das prognostizierte Verkehrsaufkommen deutlich. Das bestehende Straßennetz ist laut Verkehrsexperten ausreichend leistungsfähig. Weiter in Arbeit bleiben verschiedene verkehrsberuhigende Maßnahmen in den Stadtteilen Reinhardshof und Wartberg.
Die Weiterentwicklung des Gewerbegebiets Reinhardshof und dessen Anbindung an die L 508 waren in der Vergangenheit heftig debattierte Themen. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt hatte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez einen Planungsstopp für die Erschließungsstraße angeordnet, deren Trasse zwischen der Grundschule Reinhardshof und dem Friedhof Vockenrot verlaufen soll. Letztes Jahr traf der Gemeinderat weitreichende Entscheidungen unter anderem zur Größe des Gewerbegebiets. „Das hat großen Einfluss auf die Verkehrsbelastung“, so der Oberbürgermeister in der Ausschusssitzung.
Diese Feststellung untermauerte im Anschluss Richard Baumert von der Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen mbH mit Sitz in Bochum. Das Büro hatte verschiedene Varianten einer Anbindung untersucht, die Ergebnisse stellte Baumert mit einer Präsentation vor. Die Ideallösung einer verkehrlichen Entlastung sowohl Vockenrots als auch des Reinhardshofes konnte dabei mit keiner Variante erreicht werden. Die Trasse zwischen Grundschule und Friedhof würde nach Auffassung der Planer für Vockenrot keine Veränderung des bestehenden Zustandes bringen und für den Reinhardshof ein geringeres Verkehrsaufkommen bedeuten. Mit einer Länge von 600 Metern und geschätzten Kosten von rund zwei Millionen Euro wäre sie die kürzeste und günstigste Lösung.
Mit der Verkleinerung der Erweiterungsflächen im Gewerbegebiet reduziert sich auch die prognostizierte Zunahme des Verkehrsaufkommens: um etwa 25 Prozent beim Kfz-Verkehr und beim Schwerlastverkehr um rund 33 Prozent. Damit fällt nach Angaben Baumerts auch die Entlastungswirkung der Erschließungsstraße deutlich geringer aus. Angesichts dieser Tatsache und der vorangegangenen Diskussionen schlage die Verwaltung vor, die geplante Anbindung nicht mehr weiterzuverfolgen, erklärte Oberbürgermeister Herrera Torrez. Man dürfe zwar nicht die Hände in den Schoß legen. Allerdings sei es, angesichts der komplexen Situation, „nahezu unmöglich, Lösungen zu finden, mit denen am Ende alle zu 100 Prozent zufrieden sind“.
Der OB bedauerte „außerordentlich“, dass die von ihm angestrebte breite Information der Bürgerinnen und Bürger in den Stadtteilen Reinhardshof, Vockenrot und Wartberg aufgrund der Pandemie-Beschränkungen bisher nicht stattfinden konnte. Er versprach, dass diese nachgeholt wird. Allerdings könne man die anstehenden Entscheidungen nicht „bis zum Sankt-Nimmerleinstag verschieben“. Schon einleitend hatte Herrera Torrez betont, dass es in dem Themenkomplex „so schnell keinen letzten Schritt geben wird. Dafür ist zu viel Bewegung drin“. Von Seiten der Vorsitzenden der Stadtteilbeiräte Reinhardshof und Wartberg wurde gefordert, mit der jetzigen Entscheidung die Anbindung des Gewerbegebiets an die Landesstraße nicht endgültig ad acta zu legen.
Zu den vom Bauausschuss dem Gemeinderat zum Beschluss vorgeschlagenen verkehrsberuhigenden Maßnahmen gehört die Geschwindigkeitsreduzierung im Salon-de-Provence-Ring auf 30 Stundenkilometer im Bereich der „Neuen Sozialen Mitte“ nach Fertigstellung des Projekts. Im Berliner Ring sollen die umstrittenen Längsparkplätze wieder verschwinden und die weitere Entwicklung danach beobachtet werden. Für die Willy-Brandt-Straße schließlich sollen bauliche Umgestaltungen geplant werden.
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