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Soll die Stadt Wertheim sowohl ein attraktiver Arbeitgeber als auch ein zuverlässiger und moderner Dienstleister bleiben, dann sind Verwaltung und Gemeinderat gleichermaßen gefordert – auch bei absehbar schwieriger werdenden finanziellen Rahmenbedingungen. So steht es im „Personalbericht der Stadtverwaltung Wertheim 2020“, den der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag in der Main-Tauber-Halle beraten hat. „Wir leisten uns in Wertheim keine zu große Verwaltung, im Gegenteil: Im Vergleich zu anderen Städten sind wir sehr sparsam unterwegs“, verwies Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez auf Zahlen anderer Großen Kreisstädten in Baden-Württemberg und warnte zugleich davor, das Personalthema ausschließlich unter Kostengesichtspunkten zu betrachten.
Vor allem zur Erfüllung der Schwerpunktaufgabe „Familienfreundlichkeit und Bildung“ ist in den vergangenen zehn Jahren, jeweils einstimmigen oder mit großer Mehrheit gefassten Beschlüssen des Gemeinderates folgend, die Zahl der Personalstellen stark gestiegen. Dies betrifft vor allem die Erweiterung der Kindertagesstätten und die schulische Betreuung. In der Kernverwaltung hingegen ist der Personalbestand bis zum vergangenen Jahr nahezu konstant geblieben, erläuterte die Leiterin des Referates „Personal und Organisation“, Charlotte Friedel, dem Gremium. Mit Tarifanhebungen, steigenden Umlagen und Sozialversicherungsbeiträgen tragen aber auch von der Verwaltung nicht beeinflussbare Faktoren zum steigenden Personalaufwand bei, so Friedel.
Ausführlich ging sie auf die bereits unternommenen, vor allem aber in den kommenden Jahren notwendigen „erheblichen Anstrengungen in Bezug auf Mitarbeiterakquise, Qualifizierung und Wissenstransfer“ ein. „Jede unbesetzte Stelle schwächt unsere Leistungsfähigkeit“, machte die Referatsleiterin deutlich. Nur mit ausreichendem und gut qualifiziertem Personal könne es gelingen, den vielfältigen Aufgaben einer Kommunalverwaltung gerecht zu werden, die Stadt voranzubringen und den Bürgern bestmöglichen Service zu bieten.
Neue und zusätzliche Anforderungen bringe der Wandel in der Arbeitswelt mit sich. Im Zuge der Digitalisierung werde mobiler, ortsungebundener und vernetzter gearbeitet. „Die derzeitige Krisensituation aufgrund der Coronavirus-Pandemie hat dem Digitalisierungsprozess einen enormen Schub verliehen“, sagte die Referatsleiterin.
Als eine zusätzliche Herausforderung bezeichnete Friedel den „nach wie vor relativ hohen Altersdurchschnitt der Beschäftigten“ und die damit einhergehend steigende Zahl an Eintritten in den Ruhestand. Angesichts dessen rücke die Personalentwicklung zunehmend in den Mittelpunkt. Dazu gehöre auch ein Fortbildungsprogramm für Nachwuchsführungskräfte. Denn bis zum Jahr 2033 gehen voraussichtlich 80 Prozent der derzeitigen Dezernats-, Referats- und Stabsstellenleiter in den Ruhestand.
Die Wortmeldungen der Stadträtinnen und Stadträte zu dem Tagesordnungspunkt reichten von nahezu uneingeschränktem Lob bis hin zu Kritik an den steigenden Personalkosten. Wer ausschließlich über diese reden wolle, betonte der Oberbürgermeister, müsse den Zuwachs an Aufgaben und die stetig steigenden Herausforderungen berücksichtigen und gegebenenfalls entscheiden, was man sich in Wertheim nicht mehr leisten könne und wolle. „Die an die Verwaltung gestellten Anforderungen erfüllen sich nicht von selbst“, so Herrera Torrez.
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Bildergalerie Abrissparty Tauberbrücke Wertheim + Video , 12.03.2016