Pressemitteilung Nr. 259 vom 30. Juni 2023
Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland, Mai 2023
0,0 % zum Vormonat (saisonbereinigt)
+0,1 % zum Vormonat (nicht saisonbereinigt)
+0,8 % zum Vorjahresmonat
WIESBADEN – Im Mai 2023 waren rund 45,7 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat leicht um 4 000 Personen (0,0 %) und damit erstmals seit 10 Monaten (Juli 2022: -19 000 Personen; 0,0 %). Im April 2023 war die saisonbereinigte Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vormonat um 14 000 Personen gestiegen, zuvor hatte es in den Monaten Februar und März 2023 noch deutlichere Anstiege im Vormonatsvergleich gegeben (jeweils +55 000 Personen; +0,1 %).
Nicht saisonbereinigt nahm die Zahl der Erwerbstätigen im Mai 2023 gegenüber April 2023 um 27 000 Personen zu (+0,1 %). Der Anstieg fiel damit erheblich schwächer aus als im Mai-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 (+97 000 Personen).
Im Vorjahresvergleich verlangsamter Aufwärtstrend
Gegenüber Mai 2022 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Mai 2023 um 0,8 % (+361 000 Personen). Im April 2023 hatte die Vorjahresveränderungsrate noch bei +0,9 % gelegen, in den Monaten November 2022 bis März 2023 gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten bei jeweils +1,0 %. Im Vorjahresvergleich setzte sich somit im Mai 2023 der langfristige Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt verlangsamt fort.
Erwerbslosenquote im Mai 2023 bei 2,9 %
Im Mai 2023 waren nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung 1,31 Millionen Personen erwerbslos. Das waren 20 000 Personen oder 1,5 % mehr als im Mai 2022. Die Erwerbslosenquote lag unverändert bei 2,9 %.
Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte lag die Erwerbslosenzahl ebenfalls bei 1,31 Millionen Personen und damit um 1 000 Personen oder 0,1 % niedriger als im Vormonat April 2023. Die bereinigte Erwerbslosenquote blieb im Mai 2023 im Vergleich zum Vormonat stabil bei 2,9 %.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat bzw. Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient dagegen einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen weitgehend unabhängig.
Die Erwerbstätigenzahlen aus der Erwerbstätigenrechnung unterscheiden sich von denen aus der Arbeitskräfteerhebung, die in den Mikrozensus integriert ist. Die Abweichungen sind wesentlich auf die unterschiedlichen Konzepte (Inländer- beziehungsweise Inlandskonzept) der beiden Statistiken zurückzuführen. Hintergrundinformationen zu den Ergebnisunterschieden bieten die Erläuterungen zur Statistik. Informationen zum Mikrozensus einschließlich der Arbeitskräfteerhebung bietet eine Themenseite im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit weicht daher von der registrierten Arbeitslosigkeit ab, die von der Bundesagentur für Arbeit entsprechend dem Sozialgesetzbuch ermittelt und veröffentlicht wird. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebungen zugrunde gelegt.
Weitere Informationen:
Eine Tabelle mit Monatsergebnissen zur Zahl der Erwerbstätigen (Originalwerte und saisonbereinigte Werte) aus der Erwerbstätigenrechnung bietet die Themenseite „Erwerbstätigkeit“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Tabellen mit Ergebnissen zur Erwerbslosigkeit aus der Arbeitskräfteerhebung einschließlich der Erwerbslosenquote sind auf der Themenseite „Erwerbslosigkeit“ verfügbar. Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Daten zu Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung sind in den Tabellen 13321-0001 (Monate), 13321-0002 (Quartale) und 81000-0011 (Jahre) verfügbar. Monatsdaten zu Erwerbstätigen und Erwerbslosen aus der Arbeitskräfteerhebung sind in den Tabellen 13231-0001 bis 13231-0003 zu finden.
Ergebnisse zum Arbeitsmarkt sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem „Pulsmesser für die Wirtschaft“ steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.
Podcasts zu Demografie, Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel:
Über die Potenziale einer alternden Gesellschaft für den Arbeitsmarkt sowie den Mangel an Fach- und Arbeitskräften sprachen wir auch in der letzten Folge von „StatGespräch“, dem Podcast des Statistischen Bundesamtes. Gäste sind Prof. Norbert Schneider, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Demografie, und Frank Schüller, Leiter des Referats „Arbeitsmarkt“ im Statistischen Bundesamt. Über die Ursachen und Hintergründe des Fachkräftemangels in Deutschland mit Blick auf den Ausbildungsmarkt geht es in der Folge zur beruflichen Bildung. Darin erklären wir unter anderem, welche Erkenntnisse zum Thema Nachwuchsmangel an Fachkräften sich aus der Berufsbildungsstatistik ableiten lassen und welche Datenlücken es möglicherweise zu schließen gilt.
Sonderseite zum Thema Fachkräfte
Daten und Fakten rund um das Thema Fachkräfte bündelt das Statistische Bundesamt auf einer eigenen Sonderseite (www.destatis.de/fachkraefte). Das Datenangebot umfasst die Bereiche Demografie, Erwerbstätigkeit, Bildung und Zuwanderung. Es reicht von Vorausberechnungen zur künftigen Zahl von Erwerbspersonen über Analysen zum Arbeitskräfteangebot bis hin zu Daten zu Arbeitsmigration und Ausbildungsmarkt – und wird sukzessive erweitert.
Vermisst – 7-jährige Tara R. aus Gaildorf-Ottendorf – Wer kann Hinweise geben