Statistisches Bundesamt: Einzelhandelsumsatz im März 2023 real um 2,4 % niedriger als im Vormonat

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Lebensmitteleinzelhandel mit größtem Umsatzrückgang zum Vorjahresmonat seit 1994

Pressemitteilung Nr. 171 vom 2. Mai 2023

Einzelhandelsumsatz, März 2023 (vorläufig, kalender- und saisonbereinigt)
-2,4 % zum Vormonat (real)
-1,3 % zum Vormonat (nominal)
-8,6 % zum Vorjahresmonat (real)
-0,2 % zum Vorjahresmonat (nominal) 

WIESBADEN – Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im März 2023 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 2,4 % und nominal (nicht preisbereinigt) 1,3 % weniger umgesetzt als im Februar 2023. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2022 verzeichnete der Einzelhandel ein Umsatzminus von real 8,6 % und nominal 0,2 %. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider. Im Vergleich zum März 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, ging der reale Einzelhandelsumsatz im März 2023 um 1,3 % zurück.

Einzelhandel mit Lebensmitteln verzeichnet stärksten Umsatzrückgang zum Vorjahresmonat seit 1994

Im März 2023 sank der reale Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln um 1,1 % gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2022 verzeichnete der reale Umsatz einen Rückgang von 10,3 %. Dabei handelt es sich um den stärksten Umsatzrückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Eine Ursache für diesen Rückgang dürften die im März 2023 noch einmal deutlich gestiegenen Nahrungsmittelpreise sein (+22,3 % gegenüber März 2022). Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel war im März damit dreimal so hoch wie die Gesamtteuerungsrate. Im Vergleich zum deutlichen realen Umsatzrückgang verzeichneten die nominalen Umsätze im März 2023 einen Zuwachs von 4,7 % zum Vorjahresmonat. Der reale Umsatz mit Lebensmitteln lag im März 2023 um 5,6 % unter dem Vorkrisenniveau des März 2019. 

Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sowie im Internet- und Versandhandel zum Vorjahresmonat deutlich rückläufig

Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sank im März 2023 gegenüber dem Vormonat um 2,3 % und lag 7,2 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau des März 2019 stieg der Umsatz in diesem Bereich jedoch um 4,6 %. Im Internet- und Versandhandel verzeichnete der reale Umsatz im März 2023 einen Rückgang von 4,8 % zum Vormonat sowie von 8,4 % zum Vorjahresmonat. Allerdings war der Umsatz 18,0 % höher als im März 2019. 

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Einzelhandelsumsatz 1
Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum in % (vorläufig, Originalwerte) 2
Wirtschaftsbereich 3 Real (preis-
bereinigt)
Nominal (nicht
preisbereinigt)
1 Einzelhandel ohne Handel mit Kraftfahrzeugen; vorläufige Ergebnisse.
2 Berechnet aus den Originalwerten (ohne Kalender- und Saisonbereinigung).
3 Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008.
4 Ohne Einzelhandel mit Lebensmitteln an Verkaufsständen und auf Märkten.
März 2023
Insgesamt 1 -6,5 2,0
darunter: 
Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren 4 -7,3 8,4
davon: 
Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Supermärkte, SB-Warenhäuser) -6,8 8,9
Facheinzelhandel mit Lebensmitteln -11,7 2,0
Nicht-Lebensmittel -6,1 -1,6
darunter: 
Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren 3,9 6,2
Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte, Baubedarf -9,1 -2,4
Sonstiger Einzelhandel (zum Beispiel Fahrräder, Bücher) -7,3 -4,6
Apotheken, kosmetische, pharmazeutische und medizinische Produkte -6,8 -0,3
Sonstiger Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) 3,8 11,9
Internet- und Versandhandel -8,2 -3,1
nachrichtlich: 
Einzelhandel in Verkaufsräumen -6,0 3,6
Einzelhandel ohne Tankstellen -6,6 2,5
Tankstellen 0,3 -11,1
Januar bis März 2023
Insgesamt 1 -5,4 3,9
darunter: 
Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren 4 -6,9 8,4
davon: 
Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Supermärkte, SB-Warenhäuser) -6,6 8,9
Facheinzelhandel mit Lebensmitteln -10,7 2,7
Nicht-Lebensmittel -4,5 1,0
darunter: 
Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren 10,2 12,2
Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte, Baubedarf -8,0 -0,9
Sonstiger Einzelhandel (zum Beispiel Fahrräder, Bücher) -5,0 -0,7
Apotheken, kosmetische, pharmazeutische und medizinische Produkte -3,7 3,0
Sonstiger Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) 5,6 14,5
Internet- und Versandhandel -8,4 -3,2
nachrichtlich: 
Einzelhandel in Verkaufsräumen -4,6 5,5
Einzelhandel ohne Tankstellen -5,5 4,1
Tankstellen -0,7 -1,0

Weitere Informationen:

Seit Berichtsmonat September 2022 sind die ersten Konjunkturergebnisse im Einzelhandel für alle bestehenden Nachweispositionen zeitgleich mit dem Erscheinen der Pressemitteilung zum Einzelhandelsumsatz in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 45212) abrufbar.

Ergänzend zur Pressemitteilung stehen weitere Ergebnisse auf der Themenseite „Groß- und Einzelhandel“ zur Verfügung. Tabellen mit aktuellen Ergebnissen zum Umsatz und zur Beschäftigung im Einzelhandel bietet auch die Themenseite „Konjunkturindikatoren„. 

Das Statistische Bundesamt berücksichtigt verspätete Mitteilungen der befragten Erhebungseinheiten und aktualisiert deshalb monatlich die ersten nachgewiesenen Ergebnisse. Die Revisionstabellen geben Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse. 

Der Einzelhandelsumsatz ist auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem „Pulsmesser für die Wirtschaft“ steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

Demokratie braucht Daten – Daten brauchen Demokratie: Seit 75 Jahren bietet das Statistische Bundesamt verlässliche Informationen zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt – für eine faktenbasierte Berichterstattung und demokratische Willensbildung.

Quelle : destatis.de

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