Pressemitteilung Nr. 279 vom 4. Juli 2022
Exporte (kalender- und saisonbereinigt), Mai 2022
125,8 Milliarden Euro
-0,5 % zum Vormonat
+11,7 % zum Vorjahresmonat
Importe (kalender- und saisonbereinigt), Mai 2022
126,7 Milliarden Euro
+2,7 % zum Vormonat
+27,8 % zum Vorjahresmonat
Außenhandelsbilanz (kalender- und saisonbereinigt), Mai 2022:
-1,0 Milliarden Euro
WIESBADEN – Im Mai 2022 sind die deutschen Exporte gegenüber April 2022 kalender- und saisonbereinigt um 0,5 % gesunken und die Importe um 2,7 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2021 um 11,7 % und die Importe um 27,8 %. Die Exporte in die Russische Föderation stiegen im Mai 2022 gegenüber April 2022 um 29,4 % auf 1,0 Milliarden Euro, nachdem sie im März 2022 um fast 60 % gegenüber Februar 2022 und im April 2022 um 9,9 % gegenüber März 2022 eingebrochen waren. Gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2021 lagen sie um 54,6 % niedriger. Die Importe aus Russland gingen im Mai 2022 gegenüber April 2022 um 9,8 % auf 3,3 Milliarden Euro zurück.
Insgesamt wurden im Mai 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 125,8 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 126,7 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss im Mai 2022 mit einem negativen Saldo von 1,0 Milliarden Euro ab. Im April 2022 hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik bei +3,1 Milliarden Euro gelegen, im Mai 2021 bei +13,4 Milliarden Euro.
Außenhandel mit EU-Staaten
In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im Mai 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 67,5 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 61,8 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber April 2022 sanken die kalender- und saisonbereinigten Exporte in die EU-Staaten um 2,8 %, die Importe aus diesen Staaten stiegen um 2,5 %. In die Staaten der Eurozone wurden Waren im Wert von 46,8 Milliarden Euro (-2,8 %) exportiert und Waren im Wert von 42,5 Milliarden Euro (+1,6 %) aus diesen Staaten importiert. In die EU-Staaten, die nicht der Eurozone angehören, wurden Waren im Wert von 20,6 Milliarden Euro (-2,9 %) exportiert und Waren im Wert von 19,3 Milliarden Euro (+4,7 %) von dort importiert.
Außenhandel mit Nicht-EU-Staaten
In die Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) wurden im Mai 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 58,3 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 65,0 Milliarden Euro aus diesen Staaten importiert. Gegenüber April 2022 nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 2,3 % und die Importe von dort um 2,9 % zu.
Die meisten deutschen Exporte gingen im Mai 2022 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 5,7 % mehr Waren exportiert als im April 2022. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten auf einen Wert von 13,4 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China stiegen um 0,5 % auf 8,7 Milliarden Euro und die Exporte in das Vereinigte Königreich sanken um 2,5 % auf 5,8 Milliarden Euro.
Die meisten Importe kamen im Mai 2022 aus der Volksrepublik China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 18,0 Milliarden Euro eingeführt, das waren 1,6 % weniger als im Vormonat. Die Importe aus den Vereinigten Staaten stiegen um 9,7 % auf 7,4 Milliarden Euro. Die Importe aus dem Vereinigten Königreich nahmen im gleichen Zeitraum um 2,0 % auf 3,4 Milliarden Euro ab.
Originalwerte für den Außenhandel (nicht kalender- und saisonbereinigt)
Nominal (nicht kalender- und saisonbereinigt) wurden im Mai 2022 Waren im Wert von 130,3 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 129,8 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2021 stiegen die Exporte damit um 19,0 % und die Importe um 33,6 %. Die unbereinigte Außenhandelsbilanz schloss im Mai 2022 mit einem Überschuss von 0,5 Milliarden Euro ab. Im Mai 2021 hatte der Saldo +12,4 Milliarden Euro betragen.
Im Mai 2022 wurden nominal Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro nach Russland exportiert. Damit lag die Russische Föderation im Mai 2022 auf Rang 25 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte. Im Mai 2021 belegte die Russische Föderation noch Rang 14 der Handelspartner.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Seit dem Berichtsmonat Januar 2022 erhalten in den Pressemitteilungen zur Außenhandelsstatistik die kalender- und saisonbereinigten Ergebnisse mehr Gewicht, um veränderten Nutzerbedarfen nachzukommen. Viele Nutzende möchten mit den Statistiken des Außenhandels Zeitreihenvergleiche vornehmen, etwa um darzustellen, wie sich die Exporte im Vergleich zum Vormonat oder zum Vorjahresmonat entwickelt haben. Solche Vergleiche sind mit Originalwerten und den darin enthaltenen saisonalen und kalendarischen Effekten nur eingeschränkt aussagekräftig. Diese Effekte werden durch die Kalender- und Saisonbereinigung nivelliert. Die Kalender- und Saisonbereinigung im Außenhandel erfolgt mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Ausführliche Erläuterungen hierzu enthält das Methodenpapier „Saisonbereinigung im Außenhandel“. Wichtig für die Betrachtung kalender- und saisonbereinigter Werte ist die Tatsache, dass es sich bei diesen bereinigten Werten immer um errechnete fiktive Werte handelt. Ein Vergleich zwischen bereinigten Reihen und nominalen Reihen ist daher nicht sinnvoll. Die nominal ermittelten Werte sind die Grundlage für die Berechnung kalender- und saisonbereinigter Ergebnisse.
Weitere Informationen:
Weitere kalender- und saisonbereinigte Ergebnisse der Außenhandelsstatistik sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000-0020 und 51000-0021) verfügbar. Erste vorläufige nominale Detailergebnisse nach Ursprungs-/Bestimmungsländern und nach Kapiteln des Warenverzeichnisses für die Außenhandelsstatistik sind als Download verfügbar.
Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite „Corona-Statistiken“ (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.
Gegenstand der Nachweisung | Mai 2022 |
Januar bis Mai 2022 |
Veränderung gegenüber | |
---|---|---|---|---|
April 2022 |
Januar bis Mai 2021 |
|||
Milliarden Euro | % | |||
Exporte insgesamt | 125,8 | 616,0 | -0,5 | 11,2 |
darunter: | ||||
EU-Staaten | 67,5 | 333,4 | -2,8 | 11,6 |
Eurozone | 46,8 | 231,0 | -2,8 | 11,8 |
Nicht Eurozone | 20,6 | 102,4 | -2,9 | 11,1 |
Drittstaaten | 58,3 | 282,6 | 2,3 | 10,8 |
darunter: | ||||
Russische Föderation | 1,0 | 7,6 | 29,4 | -29,8 |
Importe insgesamt | 126,7 | 593,6 | 2,7 | 25,6 |
darunter: | ||||
EU-Staaten | 61,8 | 294,2 | 2,5 | 16,0 |
Eurozone | 42,5 | 204,2 | 1,6 | 18,5 |
Nicht Eurozone | 19,3 | 90,0 | 4,7 | 10,7 |
Drittstaaten | 65,0 | 299,4 | 2,9 | 36,6 |
darunter: | ||||
Russische Föderation | 3,3 | 19,2 | -9,8 | 54,5 |
Jahr | Monat | Export | Import | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kalender- und saison– bereinigter Wert |
Originalwert | Kalender- und saison– bereinigter Wert |
Originalwert | ||||||
Wert in Milliarden Euro |
Verän- derung gegen- über Vor- monat in % |
Wert in Milliarden Euro |
Verän- derung gegen- über Vorjahres- monat in % |
Wert in Milliarden Euro |
Verän- derung gegen- über Vor- monat in % |
Wert in Milliarden Euro |
Verän- derung gegen- über Vorjahres- monat in % |
||
2021 | Januar | 108,7 | 1,0 | 98,4 | -7,7 | 88,6 | -2,0 | 84,2 | -9,4 |
Februar | 109,1 | 0,3 | 107,8 | -1,3 | 91,9 | 3,7 | 89,9 | 1,1 | |
März | 111,5 | 2,3 | 127,1 | 16,3 | 97,1 | 5,7 | 106,3 | 15,4 | |
April | 112,0 | 0,4 | 111,9 | 47,4 | 95,9 | -1,2 | 96,6 | 33,7 | |
Mai | 112,6 | 0,6 | 109,5 | 35,9 | 99,2 | 3,4 | 97,2 | 32,6 | |
Juni | 113,5 | 0,8 | 118,7 | 23,7 | 100,0 | 0,9 | 102,7 | 27,4 | |
Juli | 114,9 | 1,3 | 115,1 | 12,0 | 97,8 | -2,2 | 97,3 | 17,0 | |
August | 113,4 | -1,3 | 104,5 | 14,6 | 99,1 | 1,3 | 93,0 | 17,2 | |
September | 112,7 | -0,6 | 118,2 | 7,5 | 100,0 | 1,0 | 102,1 | 13,5 | |
Oktober | 117,2 | 4,0 | 121,4 | 8,2 | 104,6 | 4,6 | 108,8 | 17,6 | |
November | 119,2 | 1,8 | 126,0 | 12,4 | 108,6 | 3,8 | 114,5 | 20,2 | |
Dezember | 120,8 | 1,3 | 117,0 | 15,6 | 113,2 | 4,2 | 110,6 | 28,5 | |
2022 | Januar | 118,1 | -2,3 | 110,2 | 12,1 | 108,9 | -3,8 | 106,3 | 26,2 |
Februar | 124,6 | 5,5 | 123,3 | 14,4 | 115,4 | 6,0 | 112,4 | 25,1 | |
März | 121,1 | -2,8 | 138,0 | 8,6 | 119,2 | 3,3 | 130,5 | 22,7 | |
April | 126,4 | 4,4 | 122,3 | 9,3 | 123,4 | 3,5 | 121,5 | 25,8 | |
Mai | 125,8 | -0,5 | 130,3 | 19,0 | 126,7 | 2,7 | 129,8 | 33,6 |
Vermisst – 7-jährige Tara R. aus Gaildorf-Ottendorf – Wer kann Hinweise geben