Statistisches Bundesamt: Gastgewerbeumsatz 2021 real 2,2 % niedriger als 2020

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Umsatz im Gastgewerbe 40,3 % niedriger als im Vorkrisenjahr 2019

Pressemitteilung Nr. 070 vom 21. Februar 2022

Gastgewebeumsatz, Dezember 2021 (vorläufige Ergebnisse, kalender- und saisonbereinigt)
-21,1 % real zum Vormonat
-20,4 % nominal zum Vormonat
+96,8 % real zum Vorjahresmonat
+100,6 % nominal zum Vorjahresmonat

Gastgewerbeumsatz, Jahresergebnis 2021 (vorläufige Ergebnisse, Originalwerte)
-2,2 % im Jahr 2021 gegenüber 2020 (real)
+0,1 % im Jahr 2021 gegenüber 2020 (nominal)

WIESBADEN – Die Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen in Deutschland konnten sich im Jahr 2021 nicht von den Umsatzeinbrüchen im ersten Corona-Krisenjahr 2020 erholen: Das Gastgewerbe erzielte 2021 real (preisbereinigt) 2,2 % weniger Umsatz als im Vorjahr. Nominal (nicht preisbereinigt) stieg der Umsatz um 0,1 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren die von den coronabedingten Einschränkungen geprägten Jahre 2020 und 2021 damit die umsatzschwächsten im Gastgewerbe seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 hat das Gastgewerbe 2021 real 40,3 % und nominal 36,4 % weniger umgesetzt.

Umsatz im Dezember 2021 gegenüber dem Vormonat deutlich gesunken

Zum Jahresende 2021 blieb der in pandemiefreien Jahren übliche hohe Umsatz im Gastgewerbe erneut aus: Im von der vierten Corona-Welle geprägten Dezember 2021 sank der Umsatz kalender- und saisonbereinigt real um 21,1 % und nominal um 20,4 % gegenüber November 2021. Im Laufe des Dezembers waren vielerorts die Zugangsbeschränkungen in der Gastronomie und Beherbergung verschärft worden. Zudem mieden viele Gäste wegen stark steigender Inzidenzzahlen und der Sorge vor einer Corona-Infektion die Gastronomie und verzichteten auf Privatreisen. Dennoch war der Gastgewerbeumsatz im Dezember 2021 real fast doppelt so hoch (+96,8 %) wie im Lockdown-Monat Dezember 2020. Er lag damit allerdings noch 41,6 % unter dem Niveau des Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.

Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im Dezember 2021 gegenüber November 2021 ein reales Umsatzminus von 27,2 %. Gegenüber Dezember 2020, als ein bundesweites Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste galt, verdreifachte sich der reale Umsatz nahezu (+190,6 %). Dennoch lag der reale Umsatz im Dezember 2021 noch 47,4 % unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020.

In der Gastronomie fiel der reale Umsatz im Dezember 2021 im Vormonatsvergleich um 18,2 %. Im Vergleich zum Dezember 2020, als die Gastronomie bis auf den Außer-Haus-Verkauf geschlossen war, stieg der Umsatz um 73,0 %. Er lag allerdings noch immer 39,1 % unter dem Niveau des Februars 2020.

Gastgewerbeumsatz
Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum in % (Originalwerte) 1
Wirtschaftsbereich 2 Dezember2021
gegenüber
Dezember 2020
Januar bis Dezember 2021
gegenüber
Januar bis Dezember 2020
real (preis-
bereinigt)
nominal (nicht preis-
bereinigt)
real (preis-
bereinigt)
nominal (nicht preis-
bereinigt)
1 Berechnet ohne Kalender- und Saisonbereinigung.
2 Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008.
Gastgewerbe insgesamt 98,4 102,2 -2,2 0,1
davon:
Beherbergung 193,1 196,4 1,3 2,6
Gastronomie 74,6 79,3 -4,0 -0,8
darunter:
Cateringunternehmen und sonstige Verpflegungsdienstleistungen 16,5 19,1 -1,5 1,2
Gastgewerbeumsatz 1
Jahr Monat real
(preisbereinigt)
nominal
(nicht preisbereinigt)
2015 = 100 Veränderung 2015 = 100 Veränderung
1 Vorläufige Ergebnisse für das Jahr 2020 und 2021.
2 Berechnet aus den Originalwerten (ohne Kalender- und Saisonbereinigung).
3 Saisonbereinigungsverfahren X13 JDemetra+.
Originalwerte
Jahresdurchschnitte der Messzahlen sowie Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in %2
2021 62,5 -2,2 72,5 0,1
2020 63,9 -39,0 72,4 -36,5
2019 104,7 0,9 114,0 3,3
2018 103,8 1,4 110,4 3,6
Kalender- und saisonbereinigte Messzahlen sowie Veränderung gegenüber dem Vormonat in % 3
2021 Dezember 61,0 -21,1 72,0 -20,4
November 77,3 -12,1 90,5 -11,8
Oktober 87,9 0,7 102,6 1,0
September 87,3 -3,5 101,6 -3,8
August 90,5 7,1 105,6 7,5
Juli 84,5 23,9 98,2 24,5
Juni 68,2 74,4 78,9 76,9
Mai 39,1 18,1 44,6 18,0
April 33,1 -5,7 37,8 -5,7
März 35,1 5,1 40,1 5,2
Februar 33,4 1,8 38,1 1,9
Januar 32,8 5,8 37,4 4,2
2020 Dezember 31,0 -12,2 35,9 -11,6
Originalwerte
Monatliche Messzahlen sowie Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %2

2021 

Dezember 61,9 98,4 72,8 102,2
November 73,1 119,5 85,7 123,2
Oktober 94,2 22,0 110,3 23,5
September 96,4 8,3 112,6 9,4
August 97,4 8,0 113,7 8,9
Juli 93,0 9,7 108,2 10,2
Juni 72,0 9,1 83,5 13,8
Mai 41,7 3,2 47,7 6,2
April 32,3 26,7 36,9 30,9
März 32,8 -40,0 37,3 -38,0
Februar 27,5 -68,9 31,3 -67,8
Januar 27,1 -68,7 30,8 -67,6
2020 Dezember 31,2 -70,8 36,0 -69,3

Methodische Hinweise:

Seit dem Berichtsmonat Juli 2021 werden alle in der Pressemitteilung angeführten Veränderungsraten basierend auf kalender- und saisonbereinigten Daten berechnet.

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, zusätzlich ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Nach den hier veröffentlichten ersten vorläufigen Ergebnissen entwickelte sich der Gastgewerbeumsatz im Jahr 2021 etwas schwächer als in der Jahresschätzung vom 18. Januar 2021 erwartet. Die ersten vorläufigen Ergebnisse werden allerdings in den kommenden 12 Monaten fortlaufend revidiert, sodass sie nach Abschluss der Revisionen die Untergrenzen der Jahresschätzung erreichen dürften. Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse geben die Revisionstabellen.

Die Ergebnisse der Gastgewerbestatistik können besonders in den Sommermonaten von denen der Tourismusstatistik abweichen, da zum Beispiel der Umsatz in den Beherbergungsunternehmen zeitlich nicht immer mit den Übernachtungen zusammenfällt. Auch methodische Unterschiede führen zu abweichenden Ergebnissen.

Weitere Informationen:

Weitere Informationen bieten die Erläuterungen zur Statistik sowie die Qualitätsberichte zum Gastgewerbe und Tourismus.

Die Ergebnisse zum Gastgewerbeumsatz sind neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auch auf der Sonderseite „Corona-Statistiken“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Lange Zeitreihen zur Monatsstatistik im Gastgewerbe können in der Tabelle Umsatz im Gastgewerbe (45213-0005) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Quelle : destatis.de

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