Statistisches Bundesamt: Gewerbemieten im 4. Quartal 2021 um 1,0 % höher als im Vorjahresquartal

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Pressemitteilung Nr. 179 vom 27. April 2022

Erzeugerpreisindex für Dienstleistungen – Gewerbemieten
+1,0 % zum Vorjahresquartal
+0,2 % zum Vorquartal
+0,2 % Jahresdurchschnitt 2021 gegenüber 2020

WIESBADEN – Die Mieten für Gewerbeimmobilien in Deutschland waren im 4. Quartal 2021 durchschnittlich 1,0 % höher als im Vorjahresquartal und 0,2 % höher als im Vorquartal. Im Jahresdurchschnitt 2021 stiegen die Gewerbemieten um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr. Mit diesen Ergebnissen veröffentlicht das Statistische Bundesamt (Destatis) erstmals Zahlen zur Preisentwicklung für Gewerbemieten.

Getragen wurde der Anstieg der Gewerbemieten im Jahr 2021 von der Entwicklung in den Marktsegmenten „Industrie/Produktion/Logistik“ sowie „Büro“, in denen die Mieten um durchschnittlich 0,8 % beziehungsweise 1,3 % gegenüber dem Vorjahr stiegen. Dagegen sanken die Mieten im Marktsegment „Handel“ im Vorjahresvergleich um 1,3 %. 

Pandemieverlauf: Mietindex für Handelsimmobilien stark schwankend

Der Gesamtindex der Erzeugerpreise im Wirtschaftszweig „Vermietung, Verpachtung von eigenen oder geleasten Gewerbegrundstücken und Nichtwohngebäuden“ (WZ 68.202) war in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 deutlich von den Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung beeinflusst. Während die Preisentwicklung in den Marktsegmenten „Industrie/Produktion/Logistik“ und „Büro“ relativ stabil war, folgte der Index im Marktsegment „Handel“ den Pandemie-Wellen. 

So hatte der erste Lockdown ab Mitte März 2020 mit deutschlandweiten Geschäftsschließungen im Einzelhandel starken Einfluss auf die Mieten für Handelsflächen. Infolge von Mietnachlässen betrug die Veränderung im Marktsegment „Handel“ im 2. Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal -3,2 %. Ab Mai 2020 konnten Geschäfte unter Auflagen wieder öffnen. Infolgedessen nahmen im 3. Quartal 2020 viele Vermieter die Mietnachlässe zurück und die Mieten stiegen wieder auf das Vor-Corona-Niveau, um in den Folgequartalen im Zuge der erneuten Lockdown-Maßnahmen wieder zu sinken (4. Quartal 2020: -1,5 %; 1. Quartal 2021: -2,2 %; 2. Quartal 2021: -0,4 %, jeweils zum Vorquartal). Erst im 3. Quartal 2021 konnten diese erneuten Mietnachlässe zurückgenommen beziehungsweise Mietsteigerungen wieder durchgesetzt werden (+3,4 % zum Vorquartal). Dieser Anstieg der Gewerbemieten im Handel wirkte sich auf den Gesamtindex der Gewerbemieten deutlich aus: Er stieg im 3. Quartal 2021 im Vergleich zum 2. Quartal 2021 um 1,5 %. 

Methodische Hinweise: 

Das Statistische Bundesamt erhebt Mietpreise für Gewerbeimmobilien seit Januar 2021. Rückwirkend wurden die Preise ab dem 1. Quartal 2020 erfragt. Es werden sowohl Bestandsmieten als auch Neuvermietungen (Nettokaltmiete) für die Marktsegmente Industrie/Produktion/Logistik, Büro und Handel erfragt. Die Unternehmen melden die Gesamtmiete und Quadratmeterzahl der vermieteten Fläche (ohne Leerstände) für das entsprechende Marktsegment. Der hieraus errechnete durchschnittliche Quadratmeterpreis fließt gewichtet nach Marktsegment und Regionen in die Indexberechnung ein.

Die Mietpreisentwicklung liegt quartalweise als bundesweiter Gesamtindex für den Wirtschaftszweig „Vermietung, Verpachtung von eigenen oder geleasten Gewerbegrundstücken und Nichtwohngebäuden“ (WZ 68.202) und in Form von Einzelindizes für die genannten Marktsegmente vom 1. Quartal 2020 bis zum 4. Quartal vor. 

Weitere Informationen:

Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen sind in den Tabellen 61311 in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar.

Quelle : destatis.de

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