Pressemitteilung Nr. 157 vom 18. April 2024
- Deutsche Exporte in den Iran gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22,1 % gestiegen, Importe aus dem Iran um 13,1 % gesunken
- Maschinen, pharmazeutische und chemische Erzeugnisse wichtigste Exportgüter im Handel mit dem Iran, Nahrungsmittel wichtigste Importgüter
- Exporte in den Iran im Jahr 2023 um fast ein Viertel geringer als 2022
WIESBADEN – Im Außenhandel mit dem Iran bestehen in der Europäischen Union (EU) starke Beschränkungen. Zuletzt wurden die Restriktionen im Juli 2023 wegen der iranischen Unterstützung des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine verschärft. Aufgrund der Rolle des Irans im Konflikt zwischen der islamistischen Terrororganisation Hamas und Israel werden derzeit zusätzliche Sanktionen diskutiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, wurden im Zeitraum von Januar bis Februar 2024 Waren im Wert von 241 Millionen Euro von Deutschland in den Iran exportiert und Waren im Wert von 41,2 Millionen Euro von dort importiert. Damit stiegen die Exporte in den Iran gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22,1 %, während die Importe um 13,1 % sanken. Bei den Exporten belegte der Iran von Januar bis Februar 2024 unter den wichtigsten deutschen Handelspartnern Rang 64 und lag damit in der Rangfolge hinter Kolumbien und vor Nordmazedonien. Importseitig erreichte der Iran in den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 Rang 91. In der Rangfolge lag der Iran damit zwischen Ghana (Rang 90) und Laos (Rang 92).
Aus Deutschland in den Iran exportiert wurden von Januar bis Februar 2024 hauptsächlich Maschinen im Wert von 80 Millionen Euro, pharmazeutische Erzeugnisse für 41,7 Millionen Euro und chemische Erzeugnisse für 29,4 Millionen Euro.
Aus dem Iran nach Deutschland importiert wurden im Januar und Februar 2024 hauptsächlich Nahrungsmittel. Mit einem Wert von 24,3 Millionen Euro machten diese mehr als die Hälfte der iranischen Importe aus, darunter als wichtigster Posten Pistazien ohne Schale im Wert von 13,5 Millionen Euro. Pistazien mit Schale im Wert von 4,0 Millionen Euro waren der größte Posten in der Warenkategorie landwirtschaftliche Erzeugnisse, die mit 6,2 Millionen Euro auf Rang 2 der wichtigsten Importgüter aus dem Iran folgten. Auf Rang 3 lagen Textilien im Wert von 3,7 Millionen Euro, wie zum Beispiel geknüpfte Teppiche aus Wolle oder feinen Tierhaaren für 2,8 Millionen Euro.
Exporte in den Iran 2023 auf deutlich niedrigerem Niveau als in den Vorjahren
Im Jahr 2023 wurden Waren im Wert von 1,2 Milliarden Euro von Deutschland in den Iran exportiert und Waren im Wert von 245,1 Millionen Euro von dort importiert. Damit gingen die Exporte um 24,2 % und die Importe um 18,0 % gegenüber 2022 zurück. Von 2019 bis 2022 hatte Deutschland jährlich Waren im Wert von 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro in den Iran exportiert. Zuvor waren die Exporte um 43,9 % von 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 eingebrochen, nachdem die Vereinigten Staaten das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und neue Sanktionen in Kraft gesetzt hatten, was sich auf den internationalen Handel mit dem Iran auswirkte.
Weitere Informationen:
Alle detaillierten Ergebnisse zum deutschen Außenhandel des Berichtsmonats Februar 2024 und die revidierten Jahresergebnisse 2023 sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000) abrufbar. Ausgewählte Tabellen bietet auch die Themenseite „Außenhandel“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem „Pulsmesser für die Wirtschaft“ steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.
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