Statistisches Bundesamt: Produktion im Mai 2022: +0,2 % zum Vormonat

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Pressemitteilung Nr. 285 vom 7. Juli 2022

Produktion im Produzierenden Gewerbe
Mai 2022 (real, vorläufig):
+0,2 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-1,5 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

April 2022 (real, revidiert):
+1,3 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
-2,5 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt) 

WIESBADEN – Die reale (preisbereinigte) Produktion im Produzierenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2022 gegenüber April 2022 saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % gestiegen. Bereits im April hatte sie gegenüber März 2022 um 1,3 % (vorläufiger Wert: +0,7 %) zugenommen. Im Vergleich zum Mai 2021 war die Produktion im Mai 2022 kalenderbereinigt 1,5 % niedriger.

Die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) ist im Mai 2022 gegenüber April 2022 saison- und kalenderbereinigt um 0,6 % gestiegen. Innerhalb der Industrie stieg die Produktion von Investitionsgütern um 2,2 %. Die Produktion von Konsumgütern sank um 0,9 % und die Produktion von Vorleistungsgütern nahm um 0,4 % ab. Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung um 5,8 % niedriger als im Vormonat. Die Bauproduktion lag im Mai 2022 um 0,4 % höher als im Vormonat. 

Die Produktion dürfte nach wie vor durch die hohe Knappheit an Vorprodukten beeinträchtigt sein. Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltender Verwerfungen durch die Corona-Krise wie Schließungen von Häfen in China führen nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung gaben 77,2 % der befragten Industrieunternehmen im Mai 2022 an, von Engpässen und Problemen bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen betroffen zu sein. Den Zusammenhang von Materialknappheit und Industrieaktivität stellt das Statistische Bundesamt in einer Analyse mit fortlaufend aktualisierten Zahlen dar. 

Neue Methodik beim Produktionsindex in der Automobilproduktion berücksichtigt wachsenden Anteil von Elektroautos

Mit der Veröffentlichung des vorläufigen Ergebnisses zum Produktionsindex für den Berichtsmonat Mai 2022 wurde die Methode zur Berechnung des Produktionsindex im Wirtschaftszweig WZ 29.10 „Herstellung von Kraftwagen und -motoren“ umgestellt. Hintergrund ist die stark gewachsene Bedeutung der Produktion von Kraftfahrzeugen mit reinem oder zum Teil elektrischem Antrieb in Deutschland, die mit der bisher in diesem Wirtschaftszweig verwendeten statistischen Berechnungsmethode nicht ausreichend abgebildet werden konnte. 

Die Ergebnisse zum Produktionsindex für diesen Wirtschaftszweig werden mit der Umstellung der Berechnungsmethode zurückrevidiert bis Januar 2015. Die Umstellung der Berechnungsweise bewirkt zusammen mit der Jahreskorrektur, dass die durchschnittliche Vorjahresänderungsrate des Produktionsindex nach Revision ab dem Jahr 2019 für den Wirtschaftszweig WZ 29.10 um 5,4 Prozentpunkte höher liegt. Für das Produzierende Gewerbe insgesamt liegt die Vorjahresänderungsrate des Produktionsindex ab dem Jahr 2019 nach Revision um 0,4 Prozentpunkte höher. 

Eine ausführliche Beschreibung der neuen Methodik finden Sie auf der Themenseite Industrie, Verarbeitendes Gewerbe. 

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. 

Die Veränderungsraten basieren auf dem Produktionsindex für das Produzierende Gewerbe (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+. 

Weitere Informationen:

Basisdaten und lange Zeitreihen zum Produktionsindex im Produzierenden Gewerbe können über die Tabelle Indizes der Produktion (42153–0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. 

Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite „Konjunkturindikatoren“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. 

Der Produktionsindex ist auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem ist er neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite „Corona-Statistike“ (www.destatis.de/corona) sowie im im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

Quelle : destatis.de

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