Pressemitteilung Nr. 466 vom 7. November 2022
Produktion im Produzierenden Gewerbe
September 2022 (real, vorläufig):
+0,6 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
+2,6 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
August 2022 (real, revidiert):
-1,2 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)
+1,6 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)
WIESBADEN – Die reale (preisbereinigte) Produktion im Produzierenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im September 2022 gegenüber August 2022 saison- und kalenderbereinigt um 0,6 % gestiegen, nachdem sie im August 2022 gegenüber dem Vormonat um 1,2 % gesunken war (vorläufiger Wert: -0,8 %). Im Vergleich zum September 2021 war die Produktion im September 2022 kalenderbereinigt 2,6 % höher.
Die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) ist im September 2022 gegenüber August 2022 saison- und kalenderbereinigt um 0,7 % gestiegen. Innerhalb der Industrie stieg die Produktion von Konsumgütern um 1,4 % und die Produktion von Investitionsgütern um 1,1 %. Die Produktion von Vorleistungsgütern sank um 0,1 %. Im Vergleich zum September 2021 war die industrielle Produktion im September 2022 kalenderbereinigt 4,2 % höher.
Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung im September 2022 um 1,7 % höher. Die Bauproduktion lag um 0,3 % niedriger als im Vormonat.
Produktion in energieintensiven Industriezweigen um 0,9 % gesunken
In den energieintensiven Industriezweigen ist die Produktion im September 2022 gegenüber August 2022 entgegen der Entwicklung in der Industrie insgesamt um 0,9 % gesunken. Im Vergleich zum September 2021 war die Produktion der energieintensiven Industriezweige im September 2022 kalenderbereinigt 9,7 % niedriger. Eine Analyse zum Produktionsindex für energieintensive Industriezweige ist auf der Themenseite „Industrie, Verarbeitendes Gewerbe“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.
Lieferengpässe beeinträchtigen weiterhin die Produktion vieler Branchen
Die Produktion ist nach wie vor durch die hohe Knappheit an Vorprodukten beeinträchtigt. Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltende Verwerfungen durch die Corona-Krise führen nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung gaben 65,8 % der befragten Industrieunternehmen im September 2022 an, von Engpässen und Problemen bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen betroffen zu sein. Den Zusammenhang von Materialknappheit und Industrieaktivität stellt das Statistische Bundesamt in einer Analyse mit fortlaufend aktualisierten Zahlen dar.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Die Veränderungsraten basieren auf dem Produktionsindex für das Produzierende Gewerbe (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+.
Die fünf hier als energieintensiv bezeichneten Branchen haben einen besonders hohen Energiebedarf im Verhältnis zu ihrer Bruttowertschöpfung. Bezogen auf das Berichtsjahr 2020 benötigten sie zusammen 76 % des gesamten industriellen Energieverbrauchs. Ihr Anteil an der industriellen Bruttowertschöpfung betrug 21 %. In diesen Branchen waren im Jahr 2020 knapp eine Million Beschäftige (935 000) in über 7 000 Industriebetrieben in Deutschland tätig.
Basisdaten und lange Zeitreihen zum Produktionsindex im Produzierenden Gewerbe können über die Tabelle Indizes der Produktion (42153–0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite „Konjunkturindikatoren“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Ausführliche Informationen zur Produktion der energieintensiven Industriezweige finden Sie auf der Themenseite „Industrie, Verarbeitendes Gewerbe“
Der Produktionsindex ist auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem ist er neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite „Corona-Statistiken“ (www.destatis.de/corona) sowie im im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.
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