Pressemitteilung Nr. 149 vom 6. April 2022
Dienstleistungsumsatz, Januar 2022 (vorläufig, Originalwerte)
+12,6 % zum Vorjahresmonat (real)
+16,6 % zum Vorjahresmonat (nominal)
WIESBADEN – Der Dienstleistungssektor in Deutschland (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) hat im Januar 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real (preisbereinigt) 12,6 % und nominal (nicht preisbereinigt) 16,6 % mehr umgesetzt als im Januar 2021. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Januar 2021 vor allem die konsumnahen Dienstleistungsbereiche noch besonders stark von coronabedingten Einschränkungen betroffen waren. Im Vergleich zur Situation vor der Corona-Krise im Januar 2020 war der Umsatz im Januar 2022 real 4,0 % niedriger und nominal 4,9 % höher. Der Unterschied zwischen nominaler und realer Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass die Erzeugerpreise für Dienstleistungen deutlich gestiegen waren.
Reale Umsatzentwicklung der konsumnahen Dienstleistungsbereiche trotz hoher Wachstumsraten zum Vorjahresmonat weiterhin in der Krise
Trotz deutlicher Anstiege gegenüber dem Vorjahresmonat lagen im Januar 2022 die Umsätze in den konsumnahen Dienstleistungsbereichen, also vor allem im Gastgewerbe (Beherbergung und Gastronomie), in der Personenbeförderung und bei den Reisebüros und Reiseveranstaltern, noch immer deutlich niedriger als vor der Corona-Krise. Im Januar 2022 konnten die Personenbeförderung, wie zum Beispiel in der Luftfahrt (+137 %), sowie die Reisebüros und Reiseveranstalter (+141 %) zwar gegenüber Januar 2021 besonders hohe Wachstumsraten verbuchen. Dennoch lagen die Umsätze hier noch 48,0 % beziehungsweise 60,5 % unter dem Niveau des Januars 2020.
Reale Umsatzentwicklung der unternehmensnahen Dienstleistungsbereiche deutlich geringer von der Krise beeinflusst
Die Umsätze der unternehmensnahen Dienstleister, wie beispielsweise der Güterbeförderung (+2,3 %), sowie der Informations- und Kommunikationsdienstleister (-3,6 %), lagen im Januar 2022 in etwa auf dem Niveau vom Januar 2020. Gegenüber Januar 2021 erwirtschafteten Unternehmen in der Güterbeförderung ein Plus von 10,8 %. Informations- und Kommunikationsdienstleister konnten 4,2 % mehr Umsatz als im Vorjahresmonat verbuchen.
Dienstleistungsproduktionsindex 12,7 % höher als im Januar 2021
Die Dienstleistungsproduktion lässt sich als die preisbereinigte Summe erbrachter Dienstleistungen auf der Grundlage der Bruttowertschöpfung im Vergleich zum Basisjahr 2015 angeben. Dieser Index stieg im Januar 2022 um 12,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Unter den konsumnahen Dienstleistungsbereichen erzielte die Beherbergungsbranche mit +259,5 % den größten Zuwachs, bei den unternehmensnahen Dienstleistungsbereichen verbuchte die Branche Werbung und Marktforschung mit +31,9 % das größte Umsatz-Plus.
Methodische Hinweise:
Bislang umfasste die Konjunkturstatistik im Dienstleistungsbereich die Bereiche Verkehr und Lagerei, Information und Kommunikation, Gastgewerbe, freiberufliche und technische Dienstleistungen und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Neu hinzu kommen ab dem Berichtsmonat Januar 2022 die Branchen „Grundstücks- und Wohnungswesen“ (WZ 68), „Vermietung von beweglichen Sachen“ (WZ 77) – etwa von Fahrzeugen, Maschinen sowie Sport- und Freizeitgeräten – und „Gebäudebetreuung; Garten- und Landschaftsbau“ (WZ 81.1 und 81.3). Nicht in der neuen Statistik über den Dienstleistungsbereich enthalten sind die „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“.
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig.
Weitere Informationen:
Detaillierte Informationen über den Dienstleistungsproduktionsindex und das neue Datenangebot in der Datenbank GENESIS-Online sind in den ausführlichen methodischen Erläuterungen und im Qualitätsbericht zur Konjunkturstatistik im Dienstleistungsbereich verfügbar.
Außerdem stehen zusätzliche Ergebnisse ergänzend zur Pressemitteilung unter www.destatis.de auf der Themenseite Dienstleistungen zur Verfügung.
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