Erfurt / Stuttgart, 18. August 2022 – Einladung zum „Babycue“: Bei einem sommerlichen Barbecue sprechen die Gäste ausgelassen über die Qualität des Menschenfleischs auf dem Grill. Schließlich schneidet der Grillmeister die Beine des Babys ab und verteilt die Fleischstücke. Dieses Szenario wäre ein Grund, die Polizei zu rufen. Schweine, Kälber und Hühner landen dagegen tatsächlich zuhauf im Kindesalter auf den Tellern. Daher wendet sich PETA am Dienstag ab 15:15 Uhr auf dem Anger 66 in Erfurt (vor der Maus und dem Elefanten) mit der Botschaft „Heute gibt’s Baby statt Ferkel – Wo ist der Unterschied? Werde vegan“ an Passantinnen und Passanten. Mit einer Babypuppe auf einem Standgrill, Schildern, Flyern und einem Banner erinnert die Tierschutzorganisation daran, dass Ferkel, Kälber und Hühner ebenso wenig auf den Grill gehören wie wir Menschen oder Hunde und Katzen. PETA klärt mit dieser Aktion über Speziesismus auf und bittet die Menschen, beim Einkauf tierfreundliche Entscheidungen zu treffen.
„Ein Gefühl von Empörung darüber, dass ein ‚Baby‘ auf einem Grill liegt, sollte uns nicht nur bei Menschen oder Hunden erfassen, sondern auch bei einem Kalb oder einem Ferkel. Denn diese willkürliche Entscheidung ist Ausdruck von Speziesismus. Jedes Baby will leben, egal, welcher Tierart es angehört“, so Jens Vogt, Aktionskoordinator bei PETA. „Mit unserer Aktion appellieren wir an das Mitgefühl der Menschen. Wir möchten sie animieren, anstatt zerstückelter Körperteile eines Tierkindes lieber Gemüse oder Fleischalternativen auf den Grill zu legen.“
Tiere werden sehr unterschiedlich anhand ihres Nutzens für den Menschen behandelt
PETA macht darauf aufmerksam, dass willkürlich zwischen sogenannten Haustieren oder der Spezies Mensch und den zur Ausbeutung freigegebenen „Nutztieren“ unterschieden wird. Diese Denkweise ist bezeichnend für die Logik des Speziesismus, der Geschöpfe aufgrund ihrer Artzugehörigkeit diskriminiert. Vogt erklärt: „Wir möchten die Menschen daran erinnern, dass Gewalt falsch ist – unabhängig davon, wer die Opfer sind. Ein Schwein oder ein Rind empfindet genau wie ein Hund oder ein Menschenkind Schmerzen, Angst und Freude und möchte leben. Es gibt zahlreiche vegane Alternativen, sodass kein Individuum für einen kurzen Gaumenkitzel leiden muss.“
900 Millionen getötete Lebewesen pro Jahr allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz – wie tierlieb sind wir wirklich?
PETA weist darauf hin, dass viele Menschen hinter Fleisch und anderen Produkten tierischer Herkunft nicht das getötete Lebewesen sehen. Doch allein in Österreich werden jährlich 106 Millionen Landlebewesen ihres Fleisches wegen in enge Ställe eingepfercht und enthornt. Ihnen werden die Schwänze abgeschnitten und männliche Tiere werden teils ohne Betäubung kastriert. Im Schlachthof wird ihnen die Kehle durchgeschnitten – oftmals nur mit unzureichender Betäubung, sodass sie langsam und qualvoll ausbluten. Ganz gleich, ob „Bio“ oder konventionelle Haltung: 100 Prozent aller für den menschlichen Verzehr vorgesehenen Tiere werden getötet, lange bevor sie ihre natürliche Lebenserwartung erreichen.
Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten
Analog zu den Begriffen „Rassismus“ und „Sexismus“ beschreibt „Speziesismus“ eine Form der Diskriminierung. Die speziesistische Denkweise spricht dem Menschen aufgrund bestimmter Eigenschaften (wie z. B. vermeintlich höherer Intelligenz oder der Fähigkeit zur Moral) einen höheren Status als nicht-menschlichen Tieren zu – und leitet daraus ab, seine Interessen würden deshalb schwerer wiegen als die Interessen von Vertretern anderer Spezies. Diese werden lediglich als Forschungsobjekte, Nahrung, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug erachtet.
Vertreter einer anti-speziesistischen Sichtweise betonen, dass keine Eigenschaft des Menschen es rechtfertigen kann, ihn generell als höherwertiger als andere Lebewesen anzusehen und diese infolgedessen auszubeuten. Zum einen verfügen viele Tierarten über Fähigkeiten, die für den Menschen unerreichbar sind. Unabhängig davon sollte aber in der Frage, wessen Interessen moralisch berücksichtigt werden müssen, der Fokus ohnehin auf die Gemeinsamkeiten aller Lebewesen gelegt werden: die Fähigkeit, Schmerz und Leid zu empfinden sowie das Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Die Tierschutzorganisation weist darauf hin, dass Veganer:innen ein gesünderes Leben führen und jede:r Einzelne bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten bewahrt. Mit PETAs kostenlosem Veganstart-Programm gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.
Details zur Aktion:
Datum: Dienstag, 23. August 2022
Uhrzeit: 15:15 – 16:00 Uhr
Ort: Anger 66, 99084 Erfurt (vor der Maus und dem Elefanten)
Kontakt vor Ort: Jens Vogt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
PETA machte auch schon in Basel auf die speziesistische Doppelmoral unseres Fleischkonsums aufmerksam. / © PETA Deutschland e.V.
Dieses Motiv und weitere Bilder stehen hier zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen:
PETA.de/Veganleben/Vegangrillen
Pressekontakt: Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]
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