Oberhausen / Stuttgart, 29. August 2023 – Für Aquarien werden Meere geplündert und Tiere in viel zu kleine Wasserbecken gesperrt. Viele von ihnen sterben frühzeitig oder werden krank. PETA demonstriert daher am Donnerstag ab 14:15 Uhr unter dem Motto „artgerecht ist nur die Freiheit“ lautstark vor dem Sea Life in Oberhausen. Mit Fischmasken, Sträflingskostümen, Bannern und Schildern fordern die Aktivisten, die Ausbeutung von Tieren in Aquarien zu beenden. Die Tierrechtsorganisation spricht sich stattdessen für tierfreundliche und nachhaltige Alternativen wie in Gewässern installierte Webcams oder virtuelle Aquarien aus.
„Dass Fische und andere fühlende Wassertiere noch immer zur bloßen Unterhaltung von Menschen ihrem natürlichen Lebensraum entrissen und in winzige Glasbehälter eingesperrt werden, ist beschämend“, so Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei PETA. „Artgerecht ist nur die Freiheit – immer mehr Menschen sprechen sich daher gegen Aquarien aus. In Gewässern installierte Webcams oder ein virtuelles Aquarium verhindern Leid und bieten Besuchern einen sehr viel natürlicheren Einblick in das artgerechte Leben von Fischen und anderen Wassertieren.“
Aquarien bedeuten Tierleid
Viele Meeresbewohner legen im Ozean weite Distanzen zurück, tauchen tief, leben in Symbiosen, gehen sich aus dem Weg oder leben im Schwarm. Im Aquarium hingegen entwickeln sie oft Verhaltensstörungen, Depressionen und Aggressionen. Dazu kommt, dass von den marinen Zierfischen in europäischen Großaquarien 99 Prozent Wildfänge sind. [1] Fang und Transport dieser Meeresbewohner führen zu zahlreichen Todesfällen. Vier von fünf im Riff gefangene Korallenfische sterben, noch bevor sie im Aquarium eintreffen. [2] Hinzu kommen technische Probleme in Aquarien, Unverträglichkeiten und die rasche Ausbreitung von Krankheitserregern in einem geschlossenen System. Tote Tiere werden ersetzt. Daher trägt jeder Neubau eines Großaquariums massiv zur Plünderung der Ozeane bei. Schließlich besteht die Gefahr, dass Aquarien wie im Fall des Aqua-Doms platzen und zur tödlichen Falle werden.
Virtuelle Tierhaltung: das Aquarium der Zukunft
Besucher, insbesondere Kinder, lernen durch die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft nichts über deren natürliches Verhalten oder über Meeres- und Naturschutz. Mit Hilfe von Live-Webcams wie im schottischen North Berwick können diese Verhaltensweisen von Seevögeln und Meerestieren dagegen live beobachtet werden. Virtuelle Aquarien und interaktive Spiele, mit denen Zoobesucher die Lebensweise der Tiere studieren, haben insbesondere für Kinder einen deutlich höheren Lern- und Sensibilisierungseffekt als das Beobachten eingesperrter Tiere.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Wabnitz, C.; Taylor, M.; Green, E.; Razak, T. (2003): From ocean to aquarium: the global trade in marine ornamental species. UNEP-WCMC Biodiversity Series. Online abrufbar unter: https://www.unenvironment.org/resources/report/ocean-aquarium-global-trade-marine-ornamental-species. (28.08.2023).
[2] Cohen F.P.A., Walenti W.C., Calado R. (2013): Traceability Issues in the Trade of Marine Ornamental Species. Fisheries Sciences 21(2): 98-111. Online abrufbar unter: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10641262.2012.760522. (28.08.2023).
Details zur Aktion:
Datum: Donnerstag, 31. August 2023
Uhrzeit: 14:15-14:45 Uhr
Ort: Sea Life Oberhausen,Zum Aquarium 1, 46047 Oberhausen
Kontakt vor Ort: Steffen Lenhardt(den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Dieses Bild steht hier zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Aquarium-Deutschland
PETA.de/Themen/Aquarium-Fische
Pressekontakt:
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]
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