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Düsseldorf / Stuttgart, 13. Juli 2023 – In den vergangenen Jahren kam es bei Umzügen zu mehreren schweren Unfällen mit Pferden. Dennoch sollen am kommenden Sonntag bei dem Schützenumzug des Düsseldorfer Schützenvereins St. Sebastianus erneut rund 70 Pferde und einige Kutschen zum Einsatz kommen. Aus diesem Anlass protestiert das freiwillige PETA-Streetteam Düsseldorf am Sonntag ab 15 Uhr an der Königsallee, Ecke Königstraße gegen den zeitgleich stattfindenden Umzug des Schützenvereins. Die Aktiven ziehen mit Grabkerzen zum Gedenken an die Opfer durch die Straße und halten Schilder mit den Aufschriften „Tierqual ist kein Brauchtum“, „Umzüge frei von Tierquälerei“ und „Pferde sind keine Unterhaltungsobjekte“. PETA kritisiert die Verantwortlichen scharf und wirft der Stadt sowie den Organisatoren vor, leichtfertig Besucher und Tiere zu gefährden. Die Tierrechtsorganisation fordert zum Schutz von Mensch und Tier, Pferde bei sämtlichen Umzügen zu verbieten. In einem Schreiben an den Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller wies PETA heute nochmals auf die Risiken und das Tierleid hin.
„Pferde zu Unterhaltungszwecken diesem enormen Stress und unnötigen Gefahren auszusetzen, ist unverantwortlich“, so Streetteam-Leiterin Stefanie Scholz. „Jedes Jahr werden Menschen und Tiere bei Umzügen teils schwer verletzt. Im vergangenen Jahr kam beim Umzug in Düsseldorf sogar ein Pferd ums Leben. Das hätte ein Weckruf für die Veranstaltenden sein müssen, diese ‚Tradition‘ sofort zu beenden.“
Pferd brach 2022 während Umzug zusammen und starb
Bei einem Umzug des Schützenvereins St. Sebastianus am 16. Juli 2022 brach das Pferd Waiherr zusammen und starb noch vor Ort. Damals erstattete PETA Strafanzeige. Laut der ehemaligen Halterin war das Pferd zu diesem Zeitpunkt bereits 19 Jahre alt. Bei dem Verkauf wurde vereinbart, dass Waiherr aufgrund seines schwachen Nervenkostüms und seines Charakters niemals auf Festumzügen eingesetzt werden darf. Dennoch zwang ihn der neue Halter, beim Umzug mitzulaufen. Die Staatanwaltschaft Düsseldorf stellte das Verfahren ein, da dem Halter nicht zweifelsfrei ein Vorsatz nachzuweisen sei, übertrug es aber an das Veterinäramt zur Verfolgung einer Ordnungswidrigkeit.
Städte wie Bonn gehen mit gutem Beispiel voran
In mehreren Städten sind Pferde bei Karnevalsumzügen aufgrund einschlägiger Erfahrungen mittlerweile verboten oder nur eingeschränkt erlaubt. Auch in Bonn werden keine Pferde mehr beim Rosenmontagsumzug eingesetzt. Das Präsidium des Festausschusses Bonner Karneval begründete die Entscheidung 2021 mit Tierwohl und Sicherheit. Die Verantwortlichen der Cranger Kirmes in Herne gaben vor wenigen Tagen bekannt, den dazugehörigen Umzug künftig ohne Pferde zu gestalten.
Missbrauch, kein Brauchtum – Pferde auf Innenstadtumzügen
Pferde in einer lauten, engen und heißen Innenstadt einzusetzen, ist nach PETAs Ansicht Missbrauch und hat nichts mit Brauchtum oder Tradition zu tun. Laute Musik und Menschenmassen setzen die sensiblen Tiere ständigem Stress aus. Selbst bei trainierten Pferden kann bereits eine geringe Störung den Fluchtinstinkt auslösen. Schon 1991 stellte das Oberlandesgericht Koblenz fest: Unberechenbares Verhalten, etwa ein Ausbruch bei einem Karnevalsumzug, kann auch bei gewöhnlich „lammfrommen“ Pferden nicht ausgeschlossen werden (AZ 5 U 1812/90). Neben dem Einsatz der Tiere kritisiert PETA auch die tierschutzwidrigen Trainingsmethoden. Dabei werden die Pferde im Vorfeld regelmäßig mit lauter Musik beschallt oder durch Knallgeräusche erschreckt. Scharfe Gebisse kommen zum Einsatz, um sie mit Schmerzen kontrollieren zu können.
Das Motto der Tierrechtsorganisation in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Das PETA ZWEI-Streetteam Düsseldorf ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
Details zur Aktion:
Datum: Sonntag, 16. Juli 2023
Uhrzeit: 15:00 – 16:30 Uhr
Ort: Königsallee / Ecke Königstraße, 40212 Düsseldorf
Kontakt vor Ort: Stefanie Scholz (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Karneval
PETA.de/Neuigkeiten/Pferd-zusammengebrochen-Düsseldorf
Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]
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