Hannover / Stuttgart, 12. November 2021 – Nach der Corona-Zwangspause ist Circus Belly wieder auf Tournee und gastiert seit dem vierten November in Hannover. Laut einem Medienbericht ist Schimpanse Robby nicht mit dabei. Doch auch für die mitgeführten Reptilien und Pferde sind die Zurschaustellung und der Zirkusalltag mit Leid und Stress verbunden. Anlässlich des Gastspiels demonstriert das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam am Sonntag ab 14:00 Uhr in der Schützenallee in Hannover und fordert ein Verbot von Tieren im Zirkus. Unter dem Motto „kein Ort für Tiere“ machen die Aktiven mit Schildern und Postern auf die mangelhaften Haltungsbedingungen im Zirkus sowie die belastenden Tierdressurmethoden aufmerksam. Das Streetteam fordert das Zirkusunternehmen auf, sämtliche Tiernummern einzustellen.
„Tiere gehören nicht in die Manege – egal ob Schimpanse, Schlange oder Pony“, so Streetteam-Leiterin Gabriele Schlottig. „Mit unserer Aktion appellieren wir an Circus Belly, Robby und die anderen Tiere endlich an Lebenshöfe, zoologische Einrichtungen oder geeignete Auffangstationen abzugeben und diese nicht quer durchs Land zu karren. Den Tieren sollte durch ein tierfreies Programm endlich ein sicherer und schöner Lebensabend ermöglicht werden.“
Jahrzehntelange Mangelhaltung für letzten Menschenaffen im Zirkus
Angesichts der Corona-Pandemie und der Ansteckungsgefahr für Menschenaffen [1] appellierte PETA an Zirkusdirektor Köhler, Robbys Gesundheit nicht durch die Tournee aufs Spiel zu setzen und ihn endlich an eine Auffangstation abzugeben. PETA setzt sich seit 2011 für die Rettung des letzten Schimpansen in einem deutschen Zirkus ein – mit dem Ziel, ihn in der spezialisierten Auffangstation AAP in den Niederlanden unterzubringen. Der etwa 46-jährige Robby ist gezwungen, viele Stunden einsam in einem umgebauten, beengten Lkw-Anhänger zu verbringen. Er leidet unter schwerwiegenden, amtstierärztlich diagnostizierten Verhaltensstörungen. Im November 2018 urteilte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg, dass Robby nicht zu Artgenossen umziehen darf. Das Gericht stellte jedoch ausdrücklich fest, dass seine Einzelhaltung im Zirkus nicht artgerecht ist und gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Mit einer Petition fordert PETA das Veterinäramt im Heimatstandort Celle auf, zumindest endlich die offiziellen Mindestanforderungen für die Schimpansenhaltung durchzusetzen. Die für den Zirkus zuständige Genehmigungsbehörde im Landkreis Celle bestätigte bereits 2015, dass die Haltung nicht artgerecht ist und heutzutage nicht mehr genehmigt würde. [2]
Tierleid in Zirkusbetrieben ist systembedingt
Immer häufiger muss PETA die Veterinärämter auffordern, die Tierschutzrichtlinien auch in Betrieben durchzusetzen, die keine Wildtiere mitführen. Die Tierrechtsorganisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Denn die Unterbringung in kleinen Gehegen und eine oftmals mangelhafte Versorgung, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. PETAs Ansicht nach muss Deutschland dahingehend dem Beispiel anderer Staaten folgen: So haben Griechenland, Malta und Zypern die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben bereits komplett verboten.
PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu da sind, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Das PETA ZWEI-Streetteam Hannover ist ein Verbund freiwilliger Unterstützender, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
[1] Experten warnen: Corona ist eine tödliche Bedrohung für Menschenaffen“. In; The World News Monitor. Online abrufbar unter: https://world-news-monitor.de/umwelt/2020/03/27/experten-warnen-corona-ist-eine-toedliche-bedrohung-fuer-menschenaffen
[2] „Zirkus weist PETA-Vorwürfe zurück“. In: Volksstimme v. 19.08.15. Online abrufbar unter: https://www.volksstimme.de/lokal/burg/zirkus-weist-peta-vorwurfe-zuruck-680385
Details zur Aktion:
Datum: Sonntag, 14. November 2021
Uhrzeit: 14:00 – 15:00 Uhr
Ort: Schützenallee 10, 30519 Hannover
Kontakt vor Ort: Gabriele Schlottig (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Lebt unter tierquälerischen Bedingungen: Schimpanse Robby bei Circus Belly. / © PETA Deutschland e.V.
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Schimpanse-Robby-Petition
PETA.de/Themen/Affe-Robby-Circus-Belly
PETA.de/Themen/Domestizierte-Tiere-Zirkus/
PETA.de/Aktiv/Tierverbot-Zirkus-Petition/
Pressekontakt:
Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]
