Berlin / Stuttgart, 3. August 2023 – Sie werden gejagt, ermordet und verbluten: Vor den dänischen Färöer Inseln werden alljährlich Hunderte Grindwale, Weißseitendelfine und andere Delfine getötet. Um auf die blutige „Tradition“ aufmerksam zu machen, protestiert PETA am Sonntag, dem 6. August von 11:45 bis 12:30 Uhr vor dem Brandenburger Tor. Zwei als Grindwale verkleidete Aktive sind mit Kunstblut bedeckt und liegen auf einer blauen Plane. Weitere Unterstützende halten ein Banner mit der Aufschrift: „Faroe Islands: Stop the bloody whale slaughter!“, um der dänischen Botschaft das Leid der Wale aufzuzeigen. PETA fordert schon seit Jahren, dass das grausame Ritual beendet wird und der EU-Staat Dänemark Einfluss nimmt – denn innerhalb der EU ist der Walfang verboten.
„Bei der Jagd auf den Färöern werden Wale und Delfine vor den Augen ihrer Familien zusammengetrieben und getötet“, so Ayshea Kelly, Aktionskoordinatorin bei PETA. „Dänemark und die EU-Regierung müssen endlich eingreifen, damit das Walfangmoratorium auch auf den Faröer Inseln eingehalten wird.“
Unaufhörliche Grausamkeit: Jagd trotz internationalem Walfangmoratorium
1986 trat das Internationale Walfangmoratorium in Kraft, das den kommerziellen Walfang verbietet. Doch obwohl auch Dänemark das Abkommen unterzeichnet hat und die Inselgruppe zu diesem Staat gehört, halten die Faröer bis heute an der umstrittenen Jagd fest. Das ganze Jahr über werden dort hunderte Grindwale, bis zu 500 Weißseitendelfine und auch vereinzelt Große Tümmler oder andere Delfine getötet. Walfänger treiben die Meeressäuger teils mit Motorbooten in die Buchten. Anschließend rammen sie ihnen Metallhaken in die Blaslöcher und schneiden ihnen mit sogenannten Grindmessern das Rückgrat und die Halsschlagader durch. Viele Wale verbluten langsam und qualvoll. Einige von ihnen schwimmen stundenlang im Blut ihrer Familienangehörigen. Voller Angst versuchen sie, diese zu retten. Dabei ahnen sie, was auch mit ihnen passieren wird. Walmüttern schneiden die Jäger zum Teil noch bei Bewusstsein ihre ungeborenen Babys aus dem Bauch. Die Walfänger nutzen die Treue der Tiere aus, da diese ihrem Gruppenanführer bis in den Tod folgen und ihren verletzten Gruppenangehörigen nicht von der Seite weichen – ganz gleich, was passiert.
Hochsoziale Meeressäuger mit starken Familienbindungen
Grindwale gehören zur Familie der Delfinidae. Die hochsozialen Meeressäuger knüpfen enge Familienbande. Selbst männliche Tiere bleiben ihr Leben lang bei ihren Müttern, was auch für Wale ungewöhnlich ist. Unterwasseraufnahmen zeigen, dass Mütter ihre toten Babys noch tagelang mit sich herumtragen und sie nicht loslassen möchten. [1]
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.
Details zur Aktion:
Datum: Sonntag, 6. August 2023
Uhrzeit: 11:45 bis 12:30 Uhr
Ort: vor dem Brandenburger Tor, Pariser Platz, 10117 Berlin
Kontakt vor Ort: Ayshea Kelly (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
[1] Der Blaue Planet, 4: Auf hoher See (Big blue), 2018. Online abrufbar unter: https://www.ardmediathek.de/video/abenteuer-erde/der-blaue-planet-auf-hoher-see/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtODRhODM4NzMtMzM0Ni00NjhhLWFjNTItM2I5NTk4NzI0MjQ4 (02.08.2023).
Weitere Informationen:
PETA.de/aktiv/Faröer-Walfang-Petition
Pressekontakt:
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]
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