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Marburg / Stuttgart, 5. Dezember 2022 – Am Mittwoch sind vor der Philipps-Universität Marburg die Schreie verängstigter Tiere zu hören. PETA weist damit auf die qualvollen Experimente hin, die diese und mehrere andere deutsche Forschungseinrichtungen an Affen durchführen. In Marburg werden den Affen Elektroden ins Gehirn implantiert. Diese Operation kann zu extrem schmerzhaften Folgeschäden, wie einer Hirnhautentzündung, führen. Während der oft stundenlangen, stupiden Versuche sind die Tiere im „Primatenstuhl“ fixiert und werden oft durch Flüssigkeitsentzug zur Kooperation gezwungen. Außerhalb der Experimente führen sie ein entbehrungsreiches Leben in Gefangenschaft. PETA fordert die zuständige Genehmigungsbehörde am Mittwoch, den 07.12. ab 17:15 Uhr in einerlautstarken Aktion vor der Philipps-Universität in Marburg auf,diese gewaltvolle und unnötige Praxis nicht länger zu genehmigen. Ein als Makake verkleideter Aktivist zappelt und schreit in einem Primatenstuhl, während aus Lautsprechern Tierschreie ertönen. Andere Aktive halten Schilder, verteilen Flyer und informieren Passantinnen und Passanten mit einem Megafon.
„Ein Ende dieser grausamen und aus wissenschaftlicher Sicht fragwürdigen Methoden ist längst überfällig“, so Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei PETA Deutschland e.V., „Wir fordern, dass die Versuche an Affen gestoppt werden und die Philipps-Universität Marburg ethisch vertretbare tierversuchsfreie Forschung auf den Weg bringt.“
Grausame Methoden
Für die Tests entfernt man Teile des Schädelknochens der Affen und führt Elektroden in das freigelegte Gehirngewebe ein. Damit sich die sensiblen Tiere während der Experimente nicht bewegen können, werden ihre Köpfe mithilfe von im Schädel verankerten Bolzen an einem Gestell befestigt. Der Entzug von Flüssigkeit und wenige Tropfen Wasser oder Saft als Belohnung drängen in vielen Fällen die Affen dazu, bei den Versuchen „mitzuwirken“. Anschließend werden sie entweder zum Sezieren ihres Gehirns getötet oder müssen für weitere Tests herhalten. Schon der Handel mit Affen für Versuchslabore verursacht großes Tierleid und befeuert das Artensterben.
Ergebnisse oft nicht auf Menschen übertragbar
Befürworter solcher grausamen Experimente behaupten, mit den Versuchen könnten neue Behandlungsmethoden gegen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer entwickelt werden. Allerdings sind die Ergebnisse oft nicht übertragbar. Die Gehirne von Primaten unterscheiden sich nicht nur in der Gesamtgröße, sondern auch in strukturellen, genetischen und funktionellen Details. [1] Ein interdisziplinäres Gremium empfahl nach einer Bewertung der Alzheimer-Forschung, die Finanzierung von Tierversuchen auf vielversprechendere Techniken zu verlagern, wie z.B. Modelle aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC) von menschlichen Patienten, Computersimulationen, Neuroimaging oder epidemiologische Studien. [2] PETA macht sich dafür stark, dass ein Ausstiegsplan aus Tierversuchen erarbeitet und auf für den Menschen aussagekräftige, moderne Forschungsmethoden gesetzt wird.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Bailey J, Taylor K. Non-human primates in neuroscience research: The case against its scientific necessity. Altern Lab Anim. 2016 Mar;44(1):43-69. doi: 10.1177/026119291604400101. PMID: 27031602
[2] Pistollato, F., et al. (2016): Alzheimer disease research in the 21st century: past and current failures, new perspectives and funding priorities. Oncotarget,7(26), 38999-39016
Details zur Aktion:
Datum: Mittwoch, 7. Dezember 2022
Uhrzeit: 17:15 – 18:00 Uhr
Ort: Philipps-Universität Marburg, Biegenstraße 10, 35037 Marburg
Kontakt vor Ort: Steffen Lenhardt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
Weitere Informationen:
Wissenschaft-statt-Tierversuche.de
peta.de/neuigkeiten/hirnforschung-affen
Pressekontakt:
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]
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