Bayern / Stuttgart, 5. Mai 2022 – Gestern wurden in Triesdorf im Landkreis Ansbach die neue Bayerische Milchkönigin und ihre Vertretung, die Bayerische Milchprinzessin, gekürt. Diese „Krönung“ findet bereits seit 1985 durch den bayerischen Verband der Milcherzeuger statt. Die beiden jungen Frauen sollen in den kommenden zwei Jahren auf Veranstaltungen und Messen die bayerische Milch bewerben. PETA kritisiert diese „Tradition“ scharf und appelliert an die beiden Frauen, den Titel abzulehnen und das Tierqualprodukt Milch nicht zu vermarkten. Zudem fordert die Tierrechtsorganisation den Milcherzeugerverband auf, künftig von dem patriarchalischen Brauch abzusehen.
„Es ist sexistisch, speziesistisch und unglaublich makaber, weibliche Tiere ihr Leben lang für die Milchindustrie auszubeuten und gleichzeitig andere weibliche Lebewesen als ‚Milchkönigin‘ und ‚Milchprinzessin‘ zu inthronisieren, um sie die Ausbeutung der Tiermütter bewerben zu lassen“, so Ilana Bollag, Fachreferentin bei PETA. „Ein solcher Brauch verschleiert das Leid der Kühe, ist im Jahr 2022 einfach nur geschmacklos sowie politisch völlig inkorrekt und gehört in die Geschichtsbücher. Wir appellieren eindringlich an die beiden Frauen, sich solidarisch zu zeigen und die Titel abzulehnen, denn die Milchindustrie basiert auf der Ausbeutung weiblicher Tiere.“
Leid der Kühe in der Milchindustrie
Genau wie menschliche Frauen sind Kühe in der Regel neun Monate lang schwanger. Damit der Milchfluss nach der Geburt konstant hoch und damit profitabel bleibt, werden Kuhmütter direkt nach der Geburt erneut künstlich befruchtet. Anschließend werden sie etwa zehn Monate lang intensiv gemolken, um nach einer kurzen Melkpause direkt wieder ein Kalb zu gebären, von dem sie gewaltsam getrennt werden. In sogenannten Kälberboxen bekommen die Jungtiere meist unnatürliche Ersatznahrung: Die männlichen Kuhkinder werden häufig nach nur wenigen Monaten im Schlachthaus getötet und als Kalbfleisch verkauft. Oder sie werden zur billigeren Mast ins Ausland verkauft, sodass sie gezwungen sind, qualvolle Transporte über sich ergehen zu lassen. Weibliche Tiere hingegen werden – genau wie ihre Mütter – für die Industrie ausgebeutet. Sobald ihre Körper ausgezehrt sind und sie nach durchschnittlich vier bis fünf Jahren nicht mehr wirtschaftlich sind, werden auch sie – oft mit unzureichender Betäubung – im Schlachthaus getötet. Ihre natürliche Lebenserwartung liegt bei rund 20 Jahren.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Weitere Informationen:
PETA.de/Milch-Hintergrund
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