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„Wissenschaft“ missbrauchte 2020 deutschlandweit 2,5 Millionen Tiere
Berlin / Stuttgart, 17. Dezember 2021 – Statistik zeigt: Im Jahr 2020 wurden deutschlandweit über 2,5 Millionen Tiere in Experimenten für die „Wissenschaft“ missbraucht und oftmals auch getötet. Zwar sind die Zahlen im Vergleich zu 2019 gesunken, doch dies ist anscheinend darauf zurückzuführen, dass zahlreiche Versuche aufgrund der coronabedingten Beschränkungen ausgesetzt oder abgebrochen wurden. Die Tierrechtsorganisation fordert die neue Bundesregierung nun auf, die im Koalitionsvertrag versprochene Strategie zur Reduzierung der Tierversuche zu priorisieren und möglichst bald zu entwickeln.
„PETA betont seit Jahren, dass Tierversuche überflüssig sind und es moderne, bessere Forschungs- und Testmethoden gibt“, so Biologin Anne Meinert, Fachreferentin im Bereich Tierversuche PETA. „Die neue Bundesregierung hat die Notwendigkeit, Tierversuche zu beenden, erkannt, aber muss nun auch handeln. Denn es ist unentschuldbar, dass wir immer noch Tiere in Labore sperren, an ihnen experimentieren und sie töten. Investitionen in hochwertigere tierfreie Methoden würden nicht nur Tieren helfen, sondern auch Vorteile für den Menschen und die Zukunft der Wissenschaft bringen.“
Hunde, Katzen, Affen und zahlreiche weitere Tiere für Versuche missbraucht
Im Jahr 2019 lag die Gesamtzahl bei 2.902.348 „Versuchstieren“, 2020 bei 2.533.664. Etwa 2.100 Affen und Halbaffen, und über 2.500 Hunde und 600 Katzen fristeten 2020 ihr Dasein in Tierversuchslaboren, obwohl ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr sank. 2020 wurden fast dreimal mehr Pferde und Esel missbraucht als im Vorjahr. Mäuse, Ratten und Fische machen zusammen genommen mit weit über 2 Millionen den Großteil aller Tiere in Versuchen aus, weil die Tiere günstig sind und eine große Anzahl auf kleinstem Raum gehalten werden kann. Sie gelten als leicht austauschbar und haben für viele Menschen weniger „emotionalen Wert“ als andere Tiere. Dazu kommen noch fast 4 Millionen Tiere, die gezüchtet, getötet aber nicht „verwendet“ wurden. Jedoch wurde diese Zahl zuletzt fürs Jahr 2017 erfasst. [1]
Wissenschaft statt Tierversuche
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist laut eigener Angaben schon seit Jahren bestrebt, die Anzahl der für Experimente missbrauchten Tiere zu senken. [2] Das für den Tierschutz in Deutschland verantwortliche Ministerium schreibt sogar: „Langfristiges Ziel: Tierversuche komplett ersetzen“. Dennoch sind bis 2019 die Zahlen jedes Jahr angestiegen – trotz der geringeren Gesamtzahl für das vergangene Jahr ist die Zahl für die Grundlagenforschung sogar gestiegen.
PETA Deutschland hat 2020 mit dem „Research Modernisation Deal“ einen Leitfaden für die Umsetzung einer längst überfälligen Ausstiegsstrategie aus Tierversuchen zugunsten von tierfreien Methoden, die für den Menschen relevante Ergebnisse hervorbringen, erarbeitet.
PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu da sind, dass wir an ihnen experimentieren oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] Drucksache 19/18520 vom 01.04.2020: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Renate Künast, Kai Gehring, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/185/1918520.pdf?fbclid=IwAR2oTR2HV7FtqoH_CqyZMeYPyKZQi7kVZFT4UvW7al_5feuv19f-UCB7BVI (zuletzt abgerufen am 08.12.2020)
[2] Internetauftritt BMEL, URL: https://www.bmel.de/DE/Tier/Tierschutz/_texte/Versuchstierzahlen2018.html (zuletzt abgerufen am 08.12.2020)
Weitere Informationen:
Wissenschaft-statt-tierversuche.de
Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]
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