Frankfurter Rundschau (ots)
Als der Afghanistan-Einsatz am 30. Juni endete und die bis dahin letzten Soldatinnen und Soldaten vom Hindukusch auf dem Fliegerhorst Wunstorf landeten, glänzten die politisch Verantwortlichen durch Abwesenheit. Nach der Machtübernahme der Taliban und dem nötig gewordenen Evakuierungseinsatz der Bundeswehr hat sich das Bild gewandelt. Es gab schon fast ein Übermaß an Ehrungen. Das Versäumnis ist Ausdruck einer nachlassenden Integration der Truppe in die Gesellschaft. Der Versuch, es zu reparieren, ist Ausdruck eines schlechten Gewissens. Der Afghanistan-Einsatz war nach 20 Jahren zur Routine geworden, und sein Ende schien nicht der Rede wert. Selbiges schien auch für die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten zu gelten. Letztere kamen nun vermehrt persönlich zu Wort. Gut so. Das wird den Schmerz der Truppe kaum lindern. Für jene, die traumatisiert oder physisch verletzt aus Afghanistan zurückkehrten, stellt sich wie für die anderen die Sinnfrage. Antworten sind schwer zu finden.
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