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Köln / Stuttgart, 17. Februar 2023 – Trotz mehrerer schwerer Unfälle mit Pferden bei Karnevalsumzügen in den vergangenen Jahren werden in Köln auch 2023 wieder zahlreiche Pferde beim Rosenmontagszug eingesetzt – laut Medienberichten sollen es 270 Tiere sein. PETA übt scharfe Kritik an den Verantwortlichen und wirft der Stadt Köln sowie dem Festkomitee Kölner Karneval vor, leichtfertig Besucher und Tiere zu gefährden. 2018 wurden beim Rosenmontagsumzug in Köln fünf Menschen verletzt, nachdem zwei vor eine Kutsche gespannte Pferde in Panik gerieten. Ein Jahr davor brach ein Pferd aufgrund von Kreislaufproblemen zusammen. Die Tierrechtsorganisation fordert zum Schutz von Mensch und Tier ein Verbot von Pferden bei sämtlichen Umzügen.
„Pferde zu Unterhaltungszwecken diesem enormen Stress auszusetzen, ist keine gute Tradition, sondern eine Gefahr für alle Anwesenden und fraglos Tierquälerei“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Ein gelungener Karnevalszug braucht keine Pferde, im Gegenteil – die meisten Menschen lehnen den traurigen Anblick der leidenden Tiere sogar ab. Das Festkomitee und die Stadt sind in der Verantwortung, alle Teilnehmenden und die Tiere durch einen pferdefreien Umzug zu schützen.“
Städte wie Bonn gehen mit gutem Beispiel voran
In Bonn werden keine Pferde mehr beim Rosenmontagsumzug eingesetzt. Das Präsidium des Festausschusses Bonner Karneval begründete die Entscheidung 2021 mit Tierwohl und Sicherheit. Auch in weiteren Städten sind Pferde bei Umzügen mittlerweile verboten oder nur eingeschränkt erlaubt. 2018 veröffentlichte die Tierrechtsorganisation eine INSA-Meinungsumfrage unter NRW-Bürgern zum Einsatz von Pferden bei Karnevalsumzügen. Die knappe Hälfte – rund 47 Prozent der Befragten – sprach sich für ein Verbot von Pferden in Karnevalszügen aus. 45 Prozent der Menschen äußerten keine Bedenken.
Gefahren und Tierleid bekannt
PETA setzt sich für ein Ende der Nutzung von Pferden bei Karnevalsumzügen ein, denn laute Musik, fliegende Pralinenschachteln und grölende Narren setzen die sensiblen Tiere ständigem Stress aus. Pferde sind Fluchttiere und sehr schreckhaft. Ein von PETA veröffentlichtes Video vom Kölner Rosenmontagszug 2017 zeigt die enorme Stressbelastung für die Tiere.
Jedes Jahr werden Menschen und Tiere bei Karnevalsumzügen zum Teil schwer verletzt. Selbst bei trainierten Pferden kann bereits eine geringe Störung den Fluchtinstinkt auslösen. In Bonn 2017, Köln 2018 und vor wenigen Tagen auch bei einem Karnevalsumzug im brandenburgischen Sonnewalde kam es zu teils schweren Unfällen mit Pferden.
Schon 1991 stellte das Oberlandesgericht Koblenz fest, dass unberechenbares Verhalten, etwa ein Ausbruch bei einem Karnevalsumzug, auch bei gewöhnlich „lammfrommen“ Pferden nicht ausgeschlossen werden kann (AZ 5 U 1812/90). 2015 wurden bei einem schweren Pferdekutschenunfall auf einem Volksfest in Troisdorf 26 Menschen teils schwer verletzt. Ein Sachverständigengutachten ergab, dass die Pferde ihrem Fluchtinstinkt gefolgt sind – „und auch vom Kutschbock mit Leinen und Peitsche nicht mehr für menschliche Kommandos empfänglich gewesen wären.“ [1]
[1] Schmitt, H. (2017): Staatsanwaltschaft zieht Klage zurück. Kutschenunfall in Troisdorf war nicht zu vermeiden. In: General-Anzeiger Bonn. Online abrufbar unter: http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/sieg-und-rhein/troisdorf/Kutschenunfall-in-Troisdorf-war-nicht-zu-vermeiden-article3575752.html
Gewaltsames Zerren an einem Pferd im Kölner Karneval 2017 / © PETA Deutschland e.V.
Das druckfähige Motiv finden Sie hier zum Download.
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Karneval
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
PETA.de/Themen/Pferdekutschen
Pressekontakt:
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]
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