Oldenburg / Stuttgart, 26. Mai 2023 – Einer Polizeimeldung zufolge haben Unbekannte in Oldenburg westlich des Bornhoster Sees eine Ente und einen kleinen Vogel an einen Weidezaun gebunden. Nachdem die Polizei am Sonntag, dem 21. Mai, gegen 16 Uhr alarmiert wurde, fand sie die Vögel tot auf. Der kleine Vogel war mit Kabelbinder und die Ente zusätzlich mit einem Fahrradschloss fixiert. Erst nach dem Hinzuziehen der Feuerwehr wurden die Leichen befreit. Ob die Tiere infolge des Festbindens starben, ist unbekannt. Äußere Verletzungen wurden nicht festgestellt. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Zeugen werden gebeten, sich unter 0441/790-4115 bei der Polizei Oldenburg zu melden. PETA setzte am 23. Mai eine Belohnung von 1000 Euro aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Nun erhöhte ein Spender, der anonym bleiben möchte, die Belohnung um weitere 300 Euro.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzen PETA und der Spender nun eine Belohnung in Höhe von 1300 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Die Ente und den kleinen Vogel an den Zaun zu binden, ist eine abscheuliche, herabwürdigende Tat. Wir hoffen, durch die Belohnungserhöhung noch mehr Menschen zu erreichen, die Hinweise zur Tat geben können. Falls die Vögel getötet wurden, müssen die Täter gefunden und zur Verantwortung gezogen werden, bevor sie weitere Gewalttaten begehen“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Wer wehrlose Tiere aus Spaß quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalt gegenüber Menschen zurück.“
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der tatverantwortlichen Personen zu helfen.
Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen umsorgt und gestreichelt.
[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.
Weitere Informationen:
Tierquaelerei.de
PETA.de/Schlagwort/Tierquaelerei
PETA.de/Themen/Staatsanwalt
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https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/