Vorschlag der Senatsverwaltung: Studierende können Semesterticket ab 1. Juni 2023 mittels App aufs Deutschlandticket hochstufen – Lösung wäre VBB-weit umsetzbar
Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz hat den Hochschulen und den Studierendenvertretungen in Berlin vorgeschlagen, das geplante Upgrade des Semestertickets aufs Deutschlandticket mit einer App-basierten Lösung ab dem 1. Juni 2023 umzusetzen. Dieses Upgrade, Ende März beschlossen von der Verkehrsministerkonferenz, soll als lokale Übergangslösung für Studierende im Sommersemester bis zu einer geplanten bundesweiten Regelung dienen. Die Aufwertungsoption ermöglicht, dass Studierende mit Semesterticket keinen zusätzlichen Fahrschein kaufen müssen, wenn sie die Vorteile des Deutschlandtickets nutzen wollen.
Die Senatsverwaltung offerierte diese Möglichkeit nach intensiven Prüfungen und Abstimmungen am Montag in einem Brief an die Hochschulen und Studierendenschaften. Studierende, die von der Möglichkeit Gebrauch machen wollen, könnten nach der Anmeldung in der App ein Deutschlandticket als Handyticket kaufen und müssten dafür pro Monat einen Aufpreis von 13,95 Euro zahlen – so können sie dann bundesweit in Nahverkehrszügen und im ÖPNV unterwegs sein. Im bisherigen Tarifbereich Berlin ABC des Semestertickets bleibt, wie bisher, die Fahrradmitnahme kostenlos.
Der Aufpreis errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Nominalpreis des Semestertickets (35,05 Euro) und dem Vollpreis von 49 Euro des Deutschlandtickets. Praktisch ist die Lösung noch günstiger, weil Berlins Studierende nach Abzug von Landeszuschüssen im laufenden Sommersemester rein rechnerisch nur 19,80 Euro im Monat für ihr Semesterticket zahlen – durch einen weiteren Landeszuschuss in Höhe von 75 Euro pro Studierendem zu den Semestergebühren.
Durch die knappe Frist zwischen dem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz und Start des Deutschlandtickets (bundesweit am 1. Mai 2023) ist die Umsetzung via App für Berlins Studierende voraussichtlich erst zum 1. Juni 2023 möglich. Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs erfolgt über die App dann direkt mit der BVG, die dies in Abstimmung mit der S-Bahn für sämtliche Studierende abwickelt. Für die Hochschulen entfällt so ein sehr hoher Aufwand für Abrechnungen und das Zahlungsmanagement. Andere Optionen der Umsetzung waren aus diesem Grund kritisiert und verworfen worden. Mit der elektronischen Lösung würden die Hochschulen nun lediglich sicherstellen, dass über eine bundesweit einheitliche Schnittstelle die Berechtigungsprüfung der Studierenden in der App funktioniert. Studierende können jeden Monat neu entscheiden, ob sie das Upgrade zum Deutschlandticket nutzen wollen.
Auch das Land Brandenburg hat sich zur Umsetzung des Upgrades für dieselbe App-Lösung entschieden, so dass es für Studierende mit Semesterticket voraussichtlich im gesamten Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) eine einheitliche Lösung gibt. Weitere Abstimmungen mit den Hochschulen, den Studierendenvertretungen und den Verkehrsunternehmen zur offerierten Lösung sind zeitnah geplant beziehungsweise bereits terminiert.
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