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Leipzig / Stuttgart, 15. November 2022 – Schweres psychisches Tierleid im Zoo Leipzig: Ein Whistleblower spielte PETA Fotos aus dem Zoo Leipzig zu, die zeigen, wie eine Orang-Utan-Frau ihr Erbrochenes isst. Die Verhaltensstörung ist bei Menschenaffen in Zoohaltungen allgegenwärtig. Laut dem Augenzeugen soll sich das Tier innerhalb von zehn Minuten insgesamt siebenmal übergeben und das Erbrochene anschließend wieder gegessen haben. Angesichts dessen weist PETA darauf hin, dass die Haltung von Menschenaffen in zoologischen Einrichtungen nicht artgerecht umsetzbar ist. PETA informierte das Veterinäramt der Stadt Leipzig in einem Schreiben über die Verhaltensstörung, die als Ausdruck seelischen Leidens gilt. Zudem appelliert die Tierrechtsorganisation an Politik und Zoo, die Gefangenhaltung von Menschenaffen in Zoos ganz zu beenden.
„Selbst in vermeintlichen Vorzeige-Haltungen entwickeln Menschenaffen schwere Verhaltensstörungen – so auch dieser Orang-Utan im Leipziger Zoo. Dies zeigt einmal mehr, dass wir die speziesistische Gefangenhaltung unserer nächsten Verwandten dringend beenden müssen“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie. „Genetisch trennen uns nur Nuancen von unseren nächsten Verwandten, ganz zu schweigen von der Gefühlswelt und den komplexen Bedürfnissen aller Menschenaffen. Ihre Gefangenschaft trägt außerdem auch nicht zum Artenschutz bei.“
Das sogenannte Pongoland im Zoo Leipzig gilt als „Vorzeige-Menschenaffenhaltung“. Stand 2021 waren dort insgesamt 52 Menschenaffen eingesperrt, darunter acht Orang-Utans [1]. Die Innenanlagen, in denen die Primaten im Winter die meiste Zeit bleiben müssen, sind jedoch selbst dort sehr beengt: So stehen etwa den Orang-Utans nur 185 Quadratmeter zur Verfügung. [2] Orang-Utans sind in den tropischen Wäldern Borneos und Sumatras zu Hause und leben dort überwiegend einzelgängerisch; ein einziges männliches Tier bewohnt ein Areal von bis zu zehn Quadratkilometern. Die Zoo-Haltung in meist permanent vergesellschafteten Gruppen bei eingeschränkten Ausweichmöglichkeiten steht daher in starkem Widerspruch zur Sozialstruktur dieser Tiere.
Artgerechte Haltung von Menschenaffen in Gefangenschaft unmöglich
Menschen gehören genau wie Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans biologisch zur Familie der Großen Menschenaffen. Unsere nächsten Verwandten werden jedoch noch immer in Zoos zur Schau gestellt. PETA sieht den Grund dafür im Speziesismus – der Abwertung von Lebewesen anderer Spezies und der damit verbundenen Annahme, der Mensch hätte das Recht, sie auszubeuten.. Die Bedürfnisse von Menschenaffen sind so komplex, dass ihnen kein Zoo einen artgerechten Lebensraum bieten kann. Für sie ist es psychisch extrem belastend, lebenslänglich eingesperrt zu sein. In Zoos entwickeln sie oft deutliche Verhaltensstörungen – auch in akkreditierten und vergleichsweise großen Einrichtungen, wie wissenschaftliche Studien belegen. [3-6] Die Störungen äußern sich etwa durch Selbstverstümmelung, zwanghaftes Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers bis hin zum Verzehr der eigenen Exkremente oder dem eigenen Erbrochenen.
Kein Artenschutz sowie Verschwendung von Steuergeldern
Auswilderungen sind für die in Zoos gezüchteten Tiere nicht vorgesehen; in den Schaugehegen können sie wichtige Verhaltensweisen für ein Überleben in der Natur nicht erlernen. Trotzdem investieren zoologische Einrichtungen Millionen Euro an Steuergeldern in Nachzuchtprogramme und Bauprojekte. Dabei könnten durch Maßnahmen zum Erhalt des natürlichen Lebensraums der Tiere weitaus mehr Menschenaffen dauerhaft geschützt werden.
Laut einer von PETA in Auftrag gegebenen INSA-Meinungsumfrage befürwortet die relative Mehrheit der Befragten ein Ende der Zucht und Haltung von Menschenaffen in deutschen Zoos.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
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https://wertheimerportal.de/faktencheck-tauben-sind-keine-ratten-der-luefte/