Ende August 2024 erreichte uns bei PETA Deutschland eine Whistleblower-Meldung über vernachlässigte und unterversorgte Tiere im Landkreis Berchtesgadener Land: Auf einem Ferienhof, der sein Angebot als idyllisches Erlebnis vermarktet, sollen laut der Meldung zahlreiche Tiere massivem Leid ausgesetzt sein – und in qualvollen Haltungsformen gehalten werden.
Vernachlässigt und unterversorgt: Tierleid auf „idyllischem“ Ferienhof im Landkreis Berchtesgadener Land
Naturnahe und „tierisch gute“ Ferien auf einem idyllischen Bauernhof von nebenan – mit diesem Versprechen wirbt der Ferienhof. Das uns zugespielte Bildmaterial sowie der Whistleblower-Bericht zeigen und beschreiben jedoch eine andere Realität:
- Dort werden die Kühe in Anbindehaltung gehalten.
- Uns wurde berichtet, dass ein Kalb unmittelbar nach der Geburt von der Mutterkuh getrennt wurde. Mutter und Kind sollen die ganze Nacht nacheinander gerufen haben.
- Drei Kaninchen leben laut Meldung überwiegend in Einzelhaltung und sollen in ihren Freigehege-Ställen zeitweise der prallen Sonne ausgesetzt worden sein.
- Die Hühner und Enten hatten kein frisches Wasser zur Verfügung.
- Der Hühnerstall war überaus verdreckt und unhygienisch.
PETA erstattet Anzeige wegen Tierquälerei
Am 5. September 2024 haben wir wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz bei der Staatsanwaltschaft Traunstein Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Hofes erstattet. Auch das Veterinäramt wurde vorab informiert, sodass bereits eine Kontrolle stattfand und „erforderliche Maßnahmen eingeleitet“ wurden, die im Rahmen einer Nachkontrolle überprüft werden sollen.
Tierleid in der Landwirtschaft ist keine Seltenheit – auch nicht beim „Bauernhof von nebenan“
Ein Fall wie dieser ist keine Ausnahme in der ausbeuterischen Fleisch-, Milch– und Unterhaltungsindustrie, in der Tiere als Wirtschaftsgüter gelten. Die Gesetzgebung legalisiert das Tierleid sogar teilweise:
- In Deutschland wurden im Jahr 2023 rund 745 Millionen Tiere im Schlachthof getötet.
- Kälbern werden zuvor oftmals die Hörner ausgebrannt,
- Ferkeln die Ringelschwänze abgeschnitten
- und Puten die empfindlichen Schnäbel gekürzt, um sie den Haltungsbedingungen anzupassen.
Auch große und robust wirkende Tiere wie Rinder leiden unter diesem gewaltvollen Umgang. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz – angefangen bei Qualzuchten bis hin zur nicht vorschriftsmäßigen Betäubung im Schlachthaus – sind sowohl in großen als auch kleinen Betrieben an der Tagesordnung. Ganz gleich ob „Bio-“ oder konventionelle Haltung: 100 Prozent der Tiere werden getötet oder sterben in den Betrieben, lange bevor sie ihre mögliche Lebenserwartung erreichen.
Helfen Sie, Tierleid zu verhindern – leben Sie vegan!
Nur wer sich für eine vegane Lebens- und Ernährungsweise entscheidet, trägt nachhaltig dazu bei, Tierleid in den verschiedenen Industrien zu beenden. Denn unabhängig von der Haltungsform steht der Profit letztlich immer über dem Wohl der Tiere. Mittlerweile gibt es für jedes tierische Produkte eine tierfreundliche pflanzliche Alternative.
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